Krankenstand in Bayern

von | 18 Apr 2016 | Gesundheit, Aktuell, Blog

Der Krankenstand in Bayern war im Jahr 2015 mit 3,6 Prozent der höchste Stand seit 16 Jahren. Das geht aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport hervor.

Damit waren im vergangenen Jahr von 1.000 erwerbstätigen DAK-Mitgliedern durchschnittlich pro Tag 36 krankgeschrieben. Vorne in der Statistik liegen Erkältungen, gefolgt von Atemwegserkrankungen. Diese stiegen um fast ein Drittel und verursachten jeden sechsten Fehltag. Für die meisten Ausfalltage waren mit 21 Prozent die sogenannten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenleiden verantwortlich. Krankschreibungen wegen psychischer Leiden belegten mit einem Anteil von 15 Prozent den dritten Platz. „Der seit neun Jahren ansteigende Krankenstand, der auch auf psychische Erkrankungen zurückzuführen ist, unterstreicht die Notwendigkeit noch passgenauerer Behandlungsangebote zur psychischen Gesundheit“, sagt Gottfried Prehofer, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bayern.

Für die vorliegende Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Bayern aus. Zudem wurden bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Kernthema der Auswertung war der Unterschied zwischen Männern und Frauen im Krankenstand. Im Freistaat Bayern zeigte sich: Von 1.000 erwerbstätigen Frauen fehlten 2015 im Durchschnitt pro Tag 37 bei der Arbeit, bei Männern waren es 35 von 1.000.

Danach fehlen Frauen im Freistaat häufiger im Job als Männer, fallen jedoch kürzer aus. Ihr Krankenstand lag im vergangenen Jahr sechs Prozent höher. Die Studie zeigt auch, dass Männer und Frauen anders krank sind: In Bayern haben Männer 72 Prozent mehr Fehltage bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frauen 59 Prozent mehr bei Krebsleiden. 

Männer in Bayern leiden häufiger als Frauen unter Herz-Kreislauf-Problemen (72 Prozent mehr Fehltage). Sie haben knapp die Hälfte mehr Fehltage (48 Prozent) wegen Verletzungen und sind mehr als doppelt so oft von psychischen Störungen durch Alkoholmissbrauch betroffen (plus 116 Prozent). Frauen fehlen hingegen öfter wegen allgemeiner psychischer Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen plus 39 Prozent). Sie haben 59 Prozent mehr Fehltage wegen Krebsleiden, was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist. „Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben“, erklärt Gottfried Prehofer. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern, der Prostatakrebs, trete hingegen erst im höheren Alter auf – meist ab etwa 60 Jahren. Diese Fälle bei den Männern werden von der Statistik, die sich ausschließlich auf Ausfalltage Erwerbstätiger bezieht, nicht mehr erfasst. Grundsätzlich sei das Krebsrisiko bei Männern und Frauen gleich. „Insgesamt ist der viel zitierte kleine Unterschied größer als gedacht“, sagt Prehofer. „Die Studie zeigt, dass Männer und Frauen von ganz unterschiedlichen Krankheitsprofilen betroffen sind.“

Wenn Frauen öfter im Job fehlen, spielt auch das Kinderkriegen eine Rolle. Komplikationen während der Schwangerschaft machen bei den 30- bis 34-jährigen Beschäftigten in Bayern mehr als sieben Prozent aller Fehltage aus. Schwangerschaftskomplikationen wie quälende Übelkeit erklären in dieser Altersgruppe 86 Prozent des Geschlechterunterschieds im Krankenstand. Ein Teil des Unterschieds bei den Fehltagen könnte sich auch durch den anderen Umgang von Männern und Frauen mit Krankheit erklären lassen. Berufstätige Männer im Freistaat besuchen im Durchschnitt vier Mal pro Jahr einen Arzt. Berufstätige Frauen hingegen sind fast sieben Mal in ärztlicher Behandlung. „Selbst wenn man Vorsorgeuntersuchungen und schwangerschaftsbedingte Behandlungen herausrechnet, sind Männer weitaus seltener beim Arzt“, so Prehofer. Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Experten sprechen vom Präsentismus: 65 Prozent der bayerischen Frauen waren 2015 mindestens einmal krank arbeiten, bei den Männern nur 60 Prozent. Als Hauptgründe gaben Frauen in der Befragung an, dass sie ihre Kollegen nicht hängen lassen wollten (86 Prozent) oder auch ihre Arbeit fertigstellen müssten (67 Prozent). Liegen ihre Kinder mit Fieber im Bett, melden sich Eltern gelegentlich selbst krank, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen. In der Befragung sagte mehr als jede dritte bayerische Frau, schon einmal so vorgegangen zu sein. Bei den Männern war es nur jeder Zehnte. Demnach tragen Frauen noch immer einen größeren Anteil an der Betreuung kranker Kinder als Männer.

„Für eine geschlechtersensible Gesundheitsförderung in den Betrieben können die Ergebnisse unserer Studie eine wichtige Grundlage sein“, sagt DAK-Landeschef Gottfried Prehofer. „Wo Männer und Frauen unterschiedliche Bedürfnisse haben, sollen sie von den Betrieben auch geschlechtsspezifische Angebote bekommen.“ Betriebliches Gesundheitsmanagement spielt in Betrieben eine immer höhere Rolle. Aber auch eine entsprechende Urlaubs- und Freizeitplanung kann psychische Folgen von Überbelastung ausgleichen. Im Wellness- und Gesundheitslexikon von fuenfseen.de  geben wir entsprechende Tipps und Erläuterungen über bestimmte Entspannungsangebote.

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Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Für die Analyse wurden die Daten von 372.000 erwerbstätigen Mitgliedern der DAK-Gesundheit in Bayern durch das IGES Institut ausgewertet.

Bayern ist überigens im Bundesvergleich das Land mit den geringsten Krankenständen. Ob dies wohl an den Bergen und Seen liegt und der teilweise doch noch intakten Natur? Oder an der bayerischen Lebensart,… probieren Sie es aus – bei einem Ausflug oder Urlaub an den bayerischen Seen.

Wellness- und Gesundheitslexikon

 

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