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0724 – 12.01.2025 Inside out? Buchheim Museum Starnberger See

von | 23 Jul 2024 | Kulturveranstalter, Ausstellung

»Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke« – die zweite Tranche mit Holzschnitten, Radierungen und Lithografien startet am 30. Juli 2024 in Bernried am Starnberger See.

In der Ausstellung »Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke« werden derzeit ausgewählte Hauptwerke aus der Sammlung Buchheim gezeigt. Vor allem für die Präsentation der zahlreichen Arbeiten auf Papier wurde in der Sammlung Buchheim das unterste zu oberst gewendet und manches selten gezeigte Stück wieder ins Bewusstsein gerufen. Davon leitet sich auch der Titel »Inside out?« ab. Das Fragezeichen steht für das Angebot an die BesucherInnen sich neben dem ästhetischen Genuss angesichts der Exponate Gedanken über Ausstrahlung und Zusammensetzung der Sammlung Buchheim zu machen.

Bis 12. Januar 2025 sind neben anderen Paradestücken expressionistischer Kunst Gemälde wie Heckels Der schlafende Pechstein , Kirchners Alter Bauer oder Muellers Zwei Akte im Gras zu sehen. Sie alleine lohnten den Besuch des Buchheim Museums in den kommenden Wochen. Die besondere Neigung des Sammlers und Museumsgründers Lothar-Günther Buchheim galt aber bekanntermaßen der Kunst auf Papier.

Aus konservatorischen Gründen dürfen solche fragilen Meisterwerke in der Regel nur rund drei Monate dem Licht ausgesetzt werden und müssen sich danach im Depot vom »Stress« dieser Präsentationen »erholen«. Um dennoch Exponate auf Papier in den rund neun Monaten der Ausstellung gemeinsam mit den Gemälden präsentieren zu können, müssen sie mehrfach ausgetauscht werden, um keinen Schaden zu nehmen.

In einer ersten Tranche wurden in »Inside Out?« Aquarelle und andere Originalgrafiken auf Papier wie Noldes Mohn oder Heckels Blick ins Gebirge gezeigt.

zweite Tranche Inside Out? im Buchheim Museum – Holzschnitte, Radierungen und Lithografien

Auf diese folgen ab dem 30. Juli 2024 Holzschnitte, Radierungen und Lithografien. Die dadurch erzwungene Reduzierung der Form auf das Schwarz der Druckplatte und das Weiß des Papiers hat die Künstler des Expressionismus offensichtlich in besonderer Weise angespornt. Bei der vergleichenden Betrachtung von so frühen Schwarzweißdrucken wie Heckels Am Spiegel , Kirchners Badendes Mädchen oder Pechsteins Akt auf Teppich mag es einem zum Beispiel gar nicht in den Sinn kommen, dass es darin keine Farbe im herkömmlichen Sinn gibt. Oder haben die Künstler Schwarz und Weiß in ihren Formen so geschickt eingesetzt, dass wir in diesen Arbeiten die Farbe spontan mitdenken? Bei den Interieurs beeindruckt unter anderem die subtile Lichtgestaltung. Sie ist neben der Kommunikation der drei Protagonisten ein Hauptthema in Schmidt-Rottluffs Abendunterhaltung.

Wie verschieden und doch stets präzise charakterisiert sind die Künstler in ihren Selbstporträts. Ansichten von Städten bilden seit Schedels Weltchronik von 1493 ein bevorzugtes Thema der Druckgraphik. Aber mit welchen Augen haben Kirchner, Schmidt-Rottluff oder Dix ihre Städte gesehen? Oder wie haben sie die Glitzerwelt von Tingeltangel und Varieté in das Schwarzweiß der Druckgrafik umgesetzt? Das sind nur einige mögliche Gedanken, die man sich in den nächsten drei Monaten beim Rundgang durch die Ausstellung »Inside Out?« im Buchheim Museum durch den Kopf gehen lassen könnte.

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