Die Aktion „gedeckter Tisch“ der DEHOGA ist ein deutschlandweiter stiller Protest des Gastgewerbes. Es geht hierbei darum, die Bund-Länder Gespräche am 03.03.21 darauf aufmerksam zu machen, dass die derzeitige Perspektivlosigkeit einer gesamtem Branchenkette eine verzweifelte Lage ist.
Die Betriebe des Gastgewerbes haben bereits im Frühjahr / Herbst 2020 bewiesen, dass ihre Hygienekonzepte funktionieren. Claudia Aumiller, Vorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes stellt fest: Gastronomie und Hotellerie waren und sind keine Pandemietreiber! Dies hat auch erst vergangene Woche das RKI mit seinem Control-Covid-Plan bestätigt. Der Teil-Lockdown seit November 2020 war deshalb keine Folge eines hohen Infektionsgeschehens im Gastgewerbe, sondern eine politische Entscheidung.
Bei dem Pressetermin in Niederpöcking, im LA VILLA erörterte sie, dass es nicht darum geht, jetzt mit aller Gewalt zu öffnen, sondern dass von der Politik ein Fahrplan, eine verbindliche Perspektive in Aussicht gestellt wird, die es der Branche möglich macht, zu planen. Es könne auch nicht sein, dass geöffnet wird, um danach wieder schließen zu müssen. Die Erfahrungen des letzten Jahres zeigen, dass die entwickelten Sicherheitskonzepte für Mitarbeiter und Gäste greifen. So gab es im Gastgewerbe viel weitreichendere Konzepte als etwa im Handel. Es gelten wesentlich größere Abstandsregeln, eine durchgängige Gästeregistrierung und die Maskenpflicht werden konsequent umgesetzt. Zudem werden vielfach bereits zusätzliche Maßnahmen zur Luftreinigung umgesetzt. Die Erfahrungen im Nachgang zum letzten Lockdown haben gezeigt: Stehen keine geschützten Bereiche mit Hygienestandards zur Verfügung, so bewegen sich die Menschen in anderen Feldern und in ungeschützten Bereichen. Diesen Fehler dürfen nicht ein zweites Mal passieren. Wir können den Ministerpräsidenten von daher beruhigen: Ja, es ist schwieriger, aber es ist machbar. Dies haben die Experten so bestätigt. Auch im Kultur- und Gastgewerbe!
Eine planbare Perspektive ist notwendig. Allein, um Mitarbeiter wieder zu aktivieren, benötigt das Gastgewerbe ca. vier Wochen. Diese Menschen benötigen ebenfalls ein Signal der Hoffnung. , Lieferungen und Vorrathaltung sind vorzuplanen. Und es ist nicht einfach, Hochzeits- und Veranstaltungsanfragen zu planen. Gäste und Mitarbeiter werden derzeit immer wieder mit ungenauen Perspektiven vertröstet. Viele der Gastronomen nutzen die ToGo Alternative nicht, da die Kosten nicht immer die Einnahmen decken. Hotelbetriebe können zwar Geschäftsreisende aufnehmen, doch auch in diesem Segment erreicht die Auslastung teilweise nicht einmal 50% der gewohnten Zahlen. Die Unterstützungshilfen werden bezahlt, sind jedoch nicht eine Dauerlösung und müssen letztendlich zukünftig wieder von den Beziehern getragen werden,
von links nach rechts: Margarete Schulte, LA VILLA Niederpöcking, Barbara Lindinger, Sepperlwirt Meiling, Christoph Winkelkötter Geschäftsführer Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg, Claudia Aumiller, Jakl Hof, Wörthsee
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