Check it out! So lautet unser Motto zu all unseren Beiträgen, die Sie unter fuenfseen.de lesen. So konnten wir es uns nicht nehmen lassen, die Kapelle Josef Menzl selbst zu erleben und auch die Stimmung im Zelt zu beobachten, nachdem es viele Berichte über eine schlechte Band im neuen Zelt gab.
Der Härtetest war aus unserer Sicht am frühen Nachmittag der ersten Wiesnwoche angesagt, da hier die Stimmung von der Band kommt und die Bierlaune noch keine überwiegende Motivation darstellt. Unser Eindruck war: Die Band ist super, die Stimmung war gut und kein Grund zu Beanstandungen.
Die Bräurosl wurde viele Jahrzehnte von einer anderen Gastronomiefamilie geführt und hatte über die Jahre ein eingespieltes Programm mit fester Band. Wir sagen in Bayern „neue Besen kehren neu“ und so ist es nicht abzuweisen, dass ein neues Wirtepaar auch ein neues Konzept in das Bierzelt bringt. Darunter fällt auch oft die Musik. Nur weil die Band einen anderen, nicht bekannten Stil in einem alt eingesessenen Bierzelt spielt bedeutet nicht, dass die Band schlecht ist, sondern dass sie vielleicht den Erwartungen der „Stammgäste“ nicht entspricht. Erwartet wird, was immer schon war und Neuem sind die meisten erst einmal skeptisch eingestellt.
Dabei war seit Übernahme des Zeltes durch Peter Reichert und seiner Partnerin im Juli 2022 bekannt, dass auf ein originelles, bayerisches Musikkonzept gesetzt wird. Nicht verwunderlich, da Peter Reichert mit seiner damaligen Partnerin Gerda Reichert das erfolgreiche Zelt „Zur Schönheitskönigin“ auf der Oidn Wiesn führte und auch weit über die Grenzen als Vollblutmusiker mit seiner Trompete bekannt ist. Sein Konzept war bekannt: Mehr Blasmusik.
Die Ludwig-Thomas Musikanten mit Kapellmeister Rainer Hernek wurde gekündigt. Seit 1972 spielten Sie in der Bräurosl für die Wirtefamilie Heide. Engagiert wurde die Kapelle Josef Menzl mit dem klaren Auftrag, das neue Konzept des Festzeltwirtes umzusetzen.
Schade ist, dass aus einem neuen Konzept gleich eine schlechte Kapelle wird. Egal, wer dies öffentlich behauptet, sollte sich erst einmal von Können und Professionalität einer Band überzeugen und dann im zweiten Schritt mit offenen Ohren überprüfen, ob es nur das Nicht-Gewohnte oder wirklich das Können der Band der Grund für die Empörung ist.
Unser Fazit: Super professionelle Band, die auch Stimmung macht, wenn man sich auf das neue Konzept des Oktoberfestwirtes Peter Reichert einlassen will.
Und vielleicht sollte man auch einem neuem Oktoberfestwirt für das erste Jahr mit einem großen Zelt Erfahrungen sammeln lassen bzw. erst einmal überlegen, wohin seine Reise gehen möchte. Der Unterschied zwischen persönlicher Meinung und öffentlicher Behauptung liegt anscheinend sehr eng beieinander. Neuem eine Chance zu geben und ein paar Ungereimtheiten an Ort und Stelle zur Sprache bringen, wäre ein fairer Weg. Wie in jedem Business heißt es erst mal durch Tun lernen und herauszufinden, was die Gäste erwarten und wie man diesen Erwartungen gerecht wird. Vielleicht könnten die Profis der Band Ludwig Menzl auch andere Musikstücke umsetzen, wenn sie vorher erfahren würden, dass es einen anderen Anspruch gibt. Ois wia imma – gred wead fui – aber ned imma mit dena, mit dena ma redn soi! (Alles wie immer – geredet wird viel aber nicht immer mit denen, die es betrifft).
..übrigens, das hat die Band auch drauf – einfach mal auf der Webseite surfen (https://kapelle-josefmenzl.de)