Finalisten des Großen Hans-Purrmann-Preises 2017 bekannt gegeben – Preis von Künstlern für Künstler wird zum Dritten Mal vergeben (Preisgeld 20.000 Euro)
Am vergangen Freitag wurden im Münchner Lenbachhaus die sieben Finalisten des Großen Hans-Purrmann-Preises 2017 bekannt gegeben. Die Vorjury bestand aus der an der Münchner Akademie als Professorin tätige Malerin Karin Kneffel, dem Kölner Videokünstler und Professor Marcel Odenbach sowie dem Musikwissenschaftler und Kunstexperten Dr. Klaus-Heinrich Kohrs. Die Juroren wählten folgende sieben Finalisten aus: Ellen Akimoto, (US, *1988) , Sabrina Fritsch (D, *1979), Manuel Graf (D, *1978), Tobias Hofknecht (D, *1987), das Künstlerduo Peles Empire (Katharina Stoever, D, *1982 & Barbara Wolff, RUM, *1980), Hannelore van Dijck (B, *1986) sowie das Künstlerduo Wermke/Leinkauf (Matthias Wermke, D, *1978 & Mischa Leinkauf, D, *1977). Der Große Hans-Purrmann-Preis ist ein Preis von Künstlern für Künstler, der 2017 zum dritten Mal verliehen wird. Er zählt zu den höchst dotierten Künstlerpreisen, der 1. Preisträger erhält 20.000 Euro. Er ergänzt seit 2012 den mit 6.000 Euro dotierten, von der Stadt Speyer seit 1965 vergebenen Hans-Purrmann-Förderpreis für Bildende Kunst. Erster Preisträger des Großen Hans Purrmann Preises war 2012 der israelische, in Berlin lebende Künstler Dani Gal (*1975). 2015 wurde die deutsche Film- und Videokünstlerin Loretta Fahrenholz (*1981) mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
30 Künstler aus Deutschland und sieben anderen europäischen Ländern haben sich in diesem Jahr um den Großen Hans-Purrmann-Preis beworben. Die Nominierung erfolgt ausschließlich auf Vorschlag. Rund 50 internationale, renommierte Künstler und Kuratoren wurden um einen Vorschlag gebeten. Zu den Vorschlagendenden der Finalisten gehören u. a. Martin Assig, Prof. Rosemarie Trockel sowie Prof. Karin Sander. Ausgezeichnet werden Künstler, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Wichtigstes Kriterium soll eine eigenständig gefundene, konsequent verfolgte Thematik und die selbständige, individuelle künstlerische Leistung sein. Die erweiterte sechsköpfige Hauptjury, der zusätzlich u. a. Christian Jankowski und Marcel Odenbach angehören, benennt aus dem Kreis der von der Vorjury ausgewählten sieben Finalisten am 10. Februar 2017 in Speyer sowohl den neuen Preisträger des Großen Hans-Purrmann-Preises wie auch die Preisträger des Förderpreises. Den Finalisten richtet die Stadt Speyer, Geburtsstadt Hans Purrmanns, eine Ausstellung in der Städtischen Galerie (11.02.2017 – 12.03.2017) aus.
Der Namensgeber Hans Purrmann – 2016 jährt sich sein Todestag zum 50. Mal
Hans Purrmann (1880 – 1966), dessen Tod sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt, war ein Meister der Farbe. Wer einmal seine flirrenden Landschaften vor tiefblauem Himmel gesehen hat, vergisst sie nicht mehr. An der Schwelle zur Moderne zählte Purrmann zu den renommiertesten und eigenständigsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten, von dessen Werk wichtige Impulse ausgingen. Purrmann setzte sich vor allem mit der französischen Malerei, insbesondere mit der Kunst von Cézanne und Henri Matisse auseinander, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Er stand anderen künstlerischen Tendenzen, wie der in den fünfziger Jahren aufkommenden abstrakten Kunst, niemals dogmatisch oder ablehnend gegenüber. Dass Kunst Freiräume braucht, dass junge Künstler auf ihrem Weg zu einem individuellen Ausdruck Förderung und Anerkennung brauchen – diese Erfahrung Purrmanns manifestiert sich nicht zuletzt in dem Großen Hans-Purrmann-Preis. Anlässlich des 50. Todesjahres Hans Purrmanns ist im Gebr. Mann Verlag die 400-seitige Monographie „Neue Wege zu Hans Purrmann“ (Hg. Prof. Dr. Christoph Wagner und Dr. Felix Billeter) mit 24 Beiträgen zum Leben und Werk Hans Purrmanns erschienen.