Eine Rarität auf diesem Oktoberfest ist ganz sicher der Sonnenschein und warme Temperaturen. Doch wurde die Festleitung kreativ und das führte dazu, dass es ab sofort bei den Eisstandln auch Glühwein und Magenbrot zu kaufen gibt. Nein, es ist noch nicht Weihnachten, doch ist dies bei diesen herbstlichen Temperaturen wohl mehr gefragt, als leckere Eiscreme. An sechs Ständen der Schausteller können sich die Besucher von der Kälte innerlich aufwärmen. Am ersten Wiesnwochenende zählte man rund 700.000 Besucher. Gefragt waren natürlich die Bierzelte, die Schausteller in den Straßen hatten in den ersten Tagen wenig Betrieb.
Das änderte sich zum ersten Mittwoch, als der gewohnt weiß-blaue Himmel über dem Festgelände strahlte. Nach Schätzung der Festleitung kamen bis einschließlich Sonntag drei Millionen Gäste (2019: 3,3 Millionen) auf die Theresienwiese. Die Oide Wiesn dürfte rund 100.000 Besucher zählen.
Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Wiesnchef Clemens Baumgärtner fasst die erste Woche zusammen: „Die Wiesn findet statt“. Jede Befürchtung, die Menschen könnten nach zwei Jahren Pause mit dem schönsten Fest der Welt fremdeln, hat sich als unbegründet erwiesen. Die Gäste aus dem In- und Ausland freuen sich über eine entspannte Wiesn. Der Restart ist gelungen.“
Weder bei den Sicherheitsdiensten, noch bei der Polizei, dem Sanitätsdienst, bei den Schaustellern oder den gastronomischen Betrieben sind coronabedingte Einschränkungen oder Ausfälle zu verzeichnen.
Energieverbrauch auf der Wiesn
Das Oktoberfest wird, wie bereits auch schon 2019 zu 100% mit Ökostrom versorgt. Die ersten sieben Tage verbrauchten 1.207.892 KWh Strom. Dies entspricht einer kleinen Steigerung von 1,46% zur Wiesnhalbzeit 2019. Der durchschnittliche Tagesverbrauch lag bei 172.556 kWh.
40 Gasanlagen aus dem Versorgungsnetz der Theresienwiese werden mit Erdgas versorgt. Dabei handelt es sich um alle großen Küchen und Grillanlagen. In den ersten sieben Tagen wurden 55.850 Kubikmeter Erdgas verbraucht, 13% weniger als 2019.
Aufgrund der herbstlichen Temperaturen und zur Unterstützung der Marktbeschicker werden ab sofort Heizstrahler in den Biergärten aufgestellt. Leider zeigte sich, dass trotz des kalten Wetters Bedienungen und Gäste im kalten arbeiten und sitzen mussten. Auch brach das Geschäft für die Schlemmermeilen auf dem Oktoberfest zusammen, da alle Gäste wegfielen, die gerne im Biergarten Speisen von den Marktständen zu sich nahmen.
Die Kuriosität im Fundbüro war dieses Jahr ein Wellensittich.
Essen und Trinken, Souvenirs und Bier
Der Trend geht ganz eindeutig zu regionalen Produkten. Transparenz und Herkunft der Lebensmittel ist hoch im Kurs. Vegan und vegetarisch wird ebenfalls gerne genommen. Darum gibt es dieses Jahr sogar eine vegane Weißwurst. Die Wirte vermelden eine Rückgang im Bierkonsum von 15%. Insgesamt ist das Publikum dieses Jahr jünger. Als Souvenir ist das Oktoberfestplakat der Renner. Der absolute Wiesnhit ist „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, gefolgt von Layla (DJ Robin & Schürze).
Sanitätsstation
Insgesamt ist ein Rückgang von 30% bei den Einsätzen zu melden. Aufgrund der geringen Krankenhauskapazitäten ist dieses Jahr neu die Nachtwache. Brachte man in den Vorjahren die PatientInnen zur Überwachung in ein Krankenhaus in München, so ist dieser Service dieses Jahr vor Ort möglich. Skurril, denn ein Amerikaner nutzte dieses Jahr das Angebot für drei Nächte. Die vierte Nacht wurde im mit ärztlicher „Beratung“ verwehrt. Ein weiterer Amerikaner versuchte sich auf gleiche Art und Weise, jedoch wurde er abgewiesen. Das führte dazu, dass er zurück ins Bierzelt ging und darauffolgend mit Verletzungen wieder in der Sanitätsstation landete …. Insgesamt gab es 1.001 medizinische Notfälle (2019: 1595).
Feuerwehr
Auch die Feuerwehr ist mit drei Fahrzeugen und 12 Mitarbeitern vor Ort. Bisher kam es lediglich zu drei Einsätzen, wobei es sich um einen Kurzschluß in einer Lichterkette, einer brennenden Kunstblume in der Schiffschaukel und einer technischen Abklärung handelte.