Am Freitag, 7. Februar 2025 um 19 Uhr, feiert eine Neuinterpretation von Richard Strauss’ Die Liebe der Danae Premiere im Nationaltheater München.
Der Regisseur Claus Guth inszeniert zum vierten Mal an der Bayerischen Staatsoper, zuletzt begeisterte er mit seiner Inszenierung von Semele in der Spielzeit 2022–23 das Münchner Publikum. Die Musikalische Leitung übernimmt Sebastian Weigle. Er übernimmt damit erstmals die Musikalische Leitung einer Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper.
Die Liebe der Danae umfasst gleich drei sehr umfangreiche und anspruchsvolle Hauptpartien, und alle drei Solist:innen geben in dieser Produktion ihr Rollendebüt: Malin Byström wird in der Partie der Danae zu hören sein, Andreas Schager in der Partie des Midas. Christoper Maltman singt den Jupiter.
Zudem werden Ya-Chung Huang als Merkur und Vincent Wolfsteiner als Pollux zu erleben sein.
Die Premiere wird live im Hörfunk auf BR-KLASSIK übertragen.
DAS WERK
Die „heitere Mythologie“ Die Liebe der Danae ist die vorletzte Oper von Richard Strauss und die einzige seiner Opern, deren Uraufführung er nicht mehr erlebte – sie fand 1952 bei den Salzburger Festspielen statt.
Strauss und seine Textdichter fügen hier verschiedene Sagen und Figuren des griechischen Altertums zu einer völlig neuen Handlung zusammen: die Geschichte der Danae, der Gott Zeus/Jupiter in Form eines Goldregens erscheint, und die Geschichte des Midas, dem seine Gabe, dass alles, was er berührt, zu Gold wird, beinahe zum Verhängnis wird. Sie erzählen die Geschichte einer Frau, die sich und ihre Liebe erfolgreich gegen Staatsraison und Götterwillkür behauptet. Denn das Unglaubliche geschieht: Der Gott tritt beiseite und macht den Weg frei für das Glück zweier Menschen.
Mit großem Orchester und großen Klängen blickt Richard Strauss auf sein musikalisches Lebenswerk zurück und komponiert gleichermaßen eine Komödie wie einen melancholischen Abschied an die Welt.
ZUM WERK
DIE INSZENIERUNG
Der international bekannte Regisseur Claus Guth arbeitet nach seinen Inszenierungen Luisa Miller (2007), Bluthaus (2022) und Semele (2023) zum vierten Mal an der Bayerischen Staatsoper. Er ist ein ausgewiesener Strauss-Experte, der u. a. bereits Salome, Der Rosenkavalier, Elektra und Daphne inszeniert hat. Wie bei Semele stammt das Bühnenbild von Michael Levine; zum ersten Mal an der Bayerischen Staatsoper arbeitet die Kostümbildnerin Ursula Kudrna.
Claus Guth und sein Team entdecken in der Oper eine zeitgenössische Erzählung: Die junge Danae wächst auf in der sinnentleerten Welt ihres Vaters Pollux, die auf Geld und Konsum fixiert ist – und trägt doch einen ganz eigenen Kosmos in sich. Der Gott Jupiter weiß um Danaes Einzigartigkeit und will sie erobern. Doch Danae gelingt es, sich zu emanzipieren – von ihrem Vater und von dem Gott. Ihre Liebe zu Midas ermöglicht ihr den Ausstieg und die Gründung einer neuen, ganz anderen Welt. Das ist die Utopie der „Liebe der Danae”.
DIE BESETZUNG
Sebastian Weigle war bis 2023 Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt und hat dort von Salome bis Capriccio fast alle Opern Strauss’ dirigiert. Er ist seit 2014 regelmäßig an der Bayerischen Staatsoper zu Gast und übernimmt nun hier erstmals die Musikalische Leitung einer Neuproduktion.
Die Liebe der Danae umfasst gleich drei sehr umfangreiche und anspruchsvolle Hauptpartien, und alle drei Solist:innen singen die Partien in dieser Produktion zum ersten Mal:
Als Danae kehrt die Schwedin Malin Byström an die Bayerischen Staatoper zurück; sie war hier zuletzt bei den Münchner Opernfestspielen 2024 als Minnie in La fanciulla del West zu Gast. Zu ihren wichtigsten Partien gehören Elsa (Lohengrin) und die Titelpartien in Tosca und Salome.
Die Partie des Jupiter singt Christopher Maltman, ein Bariton mit einer enormen Bandbreite von Barock bis Zeitgenössischem und gleichermaßen im Opern-, Lied- und Konzertfach zu Hause. Er singt seit 2001 regelmäßig an der Bayerischen Staatsoper, zuletzt 2023 den Jago (Otello).
Die Partie des Midas übernimmt Andreas Schager, in den großen Tenor-Partien von Richard Strauss und Richard Wagner seit vielen Jahren regelmäßig zu Gast u. a. bei den Bayreuther Festspielen, an der Wiener Staatsoper und der Staatsoper Berlin. An der Bayerischen Staatsoper debütierte er 2016 als Erik (Der fliegende Holländer). Viele der zahlreichen weiteren Partien sind aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper besetzt.