Himalayan Sacred Arts in München

von | 12 Jun 2015 | Aktuell, Blog, Spiritualität

Zwei Tage lang streuten die Mönche des Klosters Ngari das Sandmandala im Aryatara Institut in München, um es dann gestern am 11.06.2015 mit einem Ritual aufzulösen. Der Sand wurde dann an die TeilnehmerInnen verteilt und ein großer Teil mit einer Zeremonie zum Eisbach im englischen Garten dem Wasser übergeben.

Im Aryatara Institut wurde die grüne Tara gestreut. Sie verkörpert das aktive Mitgefühl aller Buddhas und schützt vor den acht Arten von Angst. Sie vermehrt die ursprüngliche Weisheit und wird für ihre wunscherfüllenden Qualitäten gepriesen. Es wird ihr besondere Schnelligkeit bei der Erfüllung von Wünschen und dem Schutz vor Gefahren zugeschrieben.

Die Mönche sind zum ersten Mal in Deutschland. Sie touren in 3 Monaten durch ganz Europa, Ihr Anliegen ist der Neubau eines Klosters in Südindien, der für tägliche Gebete, Puja und Ausbildung benötigt wird. Er dient zum Erhalt und für Studien Ihrer Kultur und Tradition.

Der Ngari Khangtsen im Sera Je Kloster befindet sich im Bundesstaat Karnataka, in Südindien und liegt in der dortigen tibetischen Siedlung Bylakuppe. Diese Siedlung ist eines der ältesten tibetischen Flüchtlingslager in Südindien. In Sera Je gibt es 14 verschiedene Häusergruppen, die man ‚Khangtsen’ nennt. Jeder Khangtsen ist mit einer bestimmten Provinz in Tibet verbunden und beherbergt die Mönche aus ihren jeweiligen Heimatprovinzen. So beherbergt der Ngari Khangtsen Mönche der Himalayagebiete aus Tibet, Indien und Nepal, also von Ladakh bis Westtibet. Diese Häusergruppen versorgen sich unabhängig vom Hauptkloster. Jede Häusergruppe ist  verantwortlich für den Lebensunterhalt seiner Mönche; dazu gehören Unterkunft, medizinische Versorgung und Studienmaterial.
Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat vor kurzem die Menschen der Himalayaregionen an ihre Verantwortung bei der Bewahrung des tibetischen Buddhismus erinnert, da der Buddhismus in Tibet momentan eine sehr schwierige Phase durchmacht. Da der tibetische Buddhismus gleichermaßen von den Tibetern und den Himalayavölkern praktiziert wird, sollten die Himalayavölker große Anstrengungen machen, die Gesamtheit der Lehren Buddha’s mit den Kommentaren der indischen Meister aus Nalanda sowie der tibetischen Meister zu bewahren. Seine Heiligkeit sagte: „Jetzt ist es sehr wichtig und es ist die Verantwortung der Himalayavölker, so zahlreiche Studenten wie nur möglich nach Sera, Drepung, Ganden und in andere Klöster zu senden, um Buddhismus von den gegenwärtigen Gelehrten zu lernen.“

 

Sand Mandalas

Mandalas werden mit buntem Sand gestreut. Jedes Mandala symbolisiert den Palast der erleuchteten Handlungen eines bestimmten Buddhas und seines Gefolges. Jeder Aspekt des Mandalas hat eine symbolische Bedeutung, nichts ist willkürlich. Das Mandala von Avalokiteshvara zum Beispiel entstammt den tantrischen Lehren von Buddha Shakyamuni und kann als der Aufenthaltsort des Buddhas des Mitgefühls bezeichnet werden.

Das Mandala dient als Basis für die Meditation, Anrufung, Darbringung von Opfergaben und die Bitte an die Buddhas, ihre Segnungen und Inspiration zu verbreiten. Schließlich kehren die angerufenen Buddhas zurück in ihre eigenen Wohnstätten, und das Mandala wird mit Gebeten aufgelöst. Gewöhnlich wird der gesegnete Sand in einen Fluss gestreut. Man kann sich auch etwas Sand als Segnung mitnehmen.

Kurz gefasst, das Mandala zeigt Methoden auf, um Mitgefühl und Harmonie in unseren Alltag zu bringen, und zwar indem man durch die aufrichtige Praxis der Meditation den Geist des großen Mitgefühls, verbunden mit der Weisheit der Leerheit, auf die entsprechenden Buddhas richtet. Schon ein flüchtiger Blick auf das Mandala bewirkt einen positiven Eindruck im Geist der Besucher und kann einen kraftvollen Heilungsprozess einleiten und gutes Karma hervorbringen.

Die Ngari Khangtsen Mönche werden folgende Mandalas streuen:
Avalokiteshvara (Chenrezig)
Medizin Buddha (Sangye Menlha)
Tara (Dolma)
5 Elemente (Leg Ngatso).

Mit Ausnahme des Mandala der fünf Elemente, Leg Ngatso, das in einem Tag gestreut werden kann, werden etwa fünf Tage für das Eröffnungsritual, die Herstellung eines Mandala und dessen Auflösung benötigt. Andere Mandalas können je nach Anfrage in Betracht gezogen werden.

Webseite der Friedenstour

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