Zehn Jahre sind Herrsching a. Ammersee und Chatra Partnergemeinden. Grund genug für das 9. Fünf Seen Filmfestival (29.7. – 9.8.2015), Indien als diesjähriges Partnerland zu begrüßen und spannende interkulturelle Begegnungen zu ermöglichen. Vier Filme sind am Indientag (2.8., Breitwandkino Herrsching) zu sehen, das Festival scheut weder Kosten noch Mühen und fliegt Filmgäste vom Subkontinent ein – so den Regisseur von „Labour of Love“, Aditya Vikram Sengupta, und den Regisseur von „Korankinder“ und „Fernglück“, Shaheen Dill-Riaz. Kooperationspartner für den Indientag ist die Indienhilfe e.V. Herrsching.
Vom 2.8. bis 4.8. gibt es die „Langen Nächte der Kurzen Filme“, die in den vergangenen Jahren echte Publikumsmagneten waren. Hier ist das aktuelle junge Filmschaffen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in weniger als 20 Minuten pro Film zu sehen, spannend, witzig, dramatisch, politisch und interkulturell. Viele Nachwuchsregisseure sind anwesend.
Rechtzeitig reservieren sollte man in jedem Fall – sowohl beim Indientag als auch bei den Kurzfilmnächten.
Indien auf dem 9. FSFF
Am Indientag (2.8) sind im Breitwandkino Herrsching vier Filme zu sehen, die Indien zum Thema haben: MY NAME IS SALT (11 Uhr) ist ein langsamer, in den Kameraeinstellungen wunderbar poetischer Film über die Arbeit, die getan werden muss. Jedes Jahr ziehen rund 40.000 Familien aus ihren Dörfern in die indische Salzwüste von Kutch, um dort das weißeste Salz der Welt zu gewinnen.
KORANKINDER – CORAN CHILDREN (16 Uhr) ist ein Dokumentarfilm über eine Koranschule in Bangladesch. In diesen sogenannten Madrasas lernen Jungen, die teilweise nicht älter als fünf Jahre sind, über Jahre hinweg zwölf Stunden täglich 6234 Koranverse auswendig. Auch mit diesem neuen Film vollbringt der Regisseur Shaheen Dill-Riaz ein kleines Wunder. Trotz des Bilderverbots gelang es ihm mit seiner Kamera Zugang zu den religiösen Schulen zu bekommen.
FERNGLÜCK (18 Uhr) ist das Porträt einer sowohl abenteuerlustigen wie verantwortungsbewussten Generation im Reifungsprozess. Acht junge Menschen aus Deutschland brechen zu einem Freiwilligendienst nach Bangladesch auf. Sie wollen dort in Grundschulen und bei Entwicklungsprojekten mithelfen. Doch es wird eine stürmische Zeit.
LABOUR OF LOVE (20.15 Uhr) zeigt den Alltag eines Paares in Kolkata/ Indien. Schwarze Leinwand und eine Nachricht über Arbeitslosigkeit und Inflation in Westbengalen. Eine Frau geht durch schmale Gassen und findet ihren Weg zu der Fabrik, die Handtaschen für das westliche Ausland herstellt und in Kartons verpackt. Der Mann ist zuhause und sucht Schlaf von seiner Nachtarbeit.
Die Indienhilfe e.V. Herrsching begleitet die Städte- und Schulpartnerschaft mit Chatra und kooperiert mit dem Fünf Seen Filmfestival (FSFF). Mit Unterstützung durch die Gemeinde Herrsching konnte sie Subramanian Venkat Raman nach Herrsching einladen, der in die Filme einführen und die anschließenden Gespräche mit den Filmemachern moderieren wird. Raman gehört der Jury für den von der Gemeinde Herrsching finanzierten Horizonte-Filmpreis an. Bis zu seiner Pensionierung 2010 war er u.a. Programmreferent und Filmbeauftragter des Goethe-Instituts Kalkutta für die Region Südasien.
Die drei Kurzfilmnächte vom 2. bis 4. August
Von den mehreren Hundert eingereichten Kurzfilmen haben das Festivalteam und „weitwinkel – Forum für Film und Kultur im Fünfseenland e.V.“ 26 sehr sehenswerte deutsche, österreichische und schweizerische Kurzfilme ausgewählt. Zu vielen Filmen sind die Regisseure zu Filmgesprächen anwesend. Die Filme sind in drei Kurzfilmnächten zu sehen: Am Sonntag, 2. August um 19.30 Uhr im Breitwandkino Starnberg (Wittelsbacherstr. 10), am Montag, 3. August um 20.15 Uhr im Breitwandkino Herrsching (Luitpoldstr. 5) und am Dienstag, 4. August um 20:00 Uhr im Pfarrstadl Weßling (Am Kreuzberg 3). Die drei besten Kurzfilme werden an den drei Abenden vom Publikum bestimmt und auf der legendären Dampferfahrt am 5. August gezeigt, wo wiederum der Siegerfilm vom Publikum gekürt wird. Informationen zu den Filmen finden Sie unter
http://fsff.de/home/cm/fff-2015-sektionen/wettbewerb-kurzfilm.html
Das Goldene Glühwürmchen ist ein Publikumspreis und wird seit 1999 für den besten Kurzfilm mit einer Länge unter 20 Minuten verliehen. Erster Preisträger war Marcus H. Rosenmüller mit „Kümmel und Korn“.