Münchner Biennale

von | 28 Feb 2021 | Corona daheim, Kulturveranstalter

München, 3. April bis 5. April 2021 // Dynamisches Festival // Münchener Biennale 20/21
Point of NEW Return

Drei Uraufführungen und das „Lab of NEW Return“ mit Ruth Hagengruber, Heinz Bude und Bernhard Pörsken

 www.muenchener-biennale.de

(Stand 24.2.2021, Änderungen vorbehalten)

Dass das Thema der Münchener Biennale 2020 weit über den ursprünglichen Festivalzeitraum im Mai 2020 hinaus so aktuell bleiben würde, konnte niemand vorhersehen. Der „NEW Return“ manifestierte sich als ruckartige Bewegungsfolge in die eine oder andere Richtung, als ständiger Kampf, im verordneten Stillstand die Energieflüsse nicht versiegen zu lassen. Wir haben in den letzten 12 Monaten erlebt, dass die Künste einer der existentiellsten Krisen der letzten Jahrzehnte ausgesetzt sind. Gleichzeitig bestehen wir auf der Überzeugung, dass die Künste immer (mit)entscheidendes Moment des Erneuerns, des Neu-Denkens, der Reflexion, des Aufbruchs, der Umkehr, des NEW Return waren, für jeden Einzelnen ebenso wie für die Gemeinschaft. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Münchener Biennale 2020 erstmals in ihrer Geschichte zu einem dynamischen Festival – zu einer Metapher für den notwendigen flexiblen Umgang mit unserer Gegenwart und ein Modell für die Mobilität, Aktualität und Relevanz der Künste.

Drei Münchener Biennale-Produktionen, die nicht im Mai 2020 in München herauskommen konnten, werden, wenn es die Situation erlaubt, am Osterwochenende 2021 in München zu sehen sein: ONCE TO BE REALISED nach Jani Christou, mit Kompositionen von Beat Furrer, Barblina Meierhans, Olga Neuwirth, Samir Odeh-Tamimi, Younghi Pagh-Paan und Christian Wolff; GroSSe Reise in entgegengesetzter Richtung (Expeditionen ins Archiv der Wirklichkeits-fabrik) der Komponist*innen Anda Kryeziu, Yair Klartag, Tobias Schick und Katharina Vogt, und Transstimme von Fabià Santcovsky.

Im begleitenden „Lab of NEW Return“ werden Thema und Geist der Münchener Biennale weitergedacht. Manos Tsangaris und Daniel Ott, die künstlerische Leitung der Biennale, die Festivaldramaturg*in Marion Hirte und Malte Ubenauf und die Künstler*innen der Biennale diskutieren mit Heinz Bude (Soziologe und Publizist), Bernhard Pörksen (Medienwissenschaftler) und Ruth Hagengruber (Philosophin, Gründerin des Fachbereichs EcoTechGender zur Erforschung sozialer und ethischer Aspekte der Künstlichen Intelligenz-Forschung) über „Points of NEW Return“ aus verschiedenen Perspektiven.

Münchner Biennale

Welche Veranstaltungen analog und/oder als Stream stattfinden werden, teilen wir schnellstmöglich mit.

Informationen zum aktuellen Spielplan: www.muenchener-biennale.de

Diese Projekte konnten 2020 durchgeführt werden:
AusM–EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER
(Schorsch Kamerun, Residenztheater,
Münchener Biennale) wurde 2020 ein dreistufiges Projekt aus Hörspiel, Open Air -Performance und Musiktheater im Marstall
.
SUBNORMAL EUROPE von Óscar Escudero und Belenish Moreno – Gil wurde am ZKM in Karlsruhe im Juni 2020 uraufgeführt.
Das Partizipationsprojekt mit der Münchner Volkshochschule ACH! FAST EINE FUNKOPER (Leitung: Cathy Milliken, Robyn Schulkowsky, Dietmar Wiesner) konnte im Juli im Utopia in München tattfinden.

Ole Hübners OPERA, OPERA, OPERA!
REVENANTS AND REVOLUTIONS
war in Auszügen im Oktober 2020 auf MDR Klassik zu hören und wird voraussichtlich in 2021 an der
Oper Halle als Installation gezeigt werden (basierend auf Texten und Musik nach „Opera, Opera, Opera! revenants and revolutions “ verschollener vierter Teil der Klimatrilogie von Thomas Köck und Ole Hübner).

Das voraussichtliche Oster-Programm

ONCE TO BE REALISED
„Once to be realised“

ist ein Musiktheater von Michael Marmarinos in sechs Teilen nach Jani Christou, mit Kompositionen von Beat Furrer, Barblina Meierhans, Olga Neuwirth, Samir Odeh-Tamimi, Younghi Pagh-Paan und Christian Wolff.
Sie begegnen dem Werk des griechischen Komponisten Jani Christou mit ihrer eigenen Musiksprache. Christous Kosmos ist labyrinthisch verzweigt und reich an suggestiven Bildern: eine Frau in Schwarz, ein Klangkontinuum, unterbrochen durch eine Explosion, Menschenmassen, die die Bühne stürmen, der ohrenbetäubende Gesang der Zikaden auf Chios in der Mittagshitze, Komponieren als „leichter Druck gegen die Sinngrenze“. Der Großteil dieser visionären Entwürfe wurde seit seinem Tod 1970 nicht realisiert. Jetzt werden sie zur Grundlage eines neuen Musiktheaters.
Inszenierung: Michail Marmarinos | Bühne /Kostüm/Video: Yorgos Sapountzis
Konzeptentwicklung:
Michail Marmarinos, Lenio Liatsou | Dramaturgie: Sebastian Hanusa
Musikalische Leitung: Cordula Bürgi | Mit: Cantando Admont,
Ensemble dissonArt, Pia Davila
(Mezzosopran), Martin Gerke (Bariton), Marius Boehm
(Schauspieler), Meik van Severen (Schauspieler), Manon Parent (Tänzerin), Robyn
Schulkowsky (Percussion_Stück von Olga Neuwirth)
Kompositionsaufträge der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale Koproduktion der Münchener Biennale mit der Deutschen Oper Berlin und dem Onassis Cultural Center Athen
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Kompositionsaufträge an Olga Neuwirth, Samir Odeh-Tamimi, Younghi Pagh-Paan und Christian Wolff
Finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

GROSSE REISE IN ENTGEGENGESETZTER RICHTUNG (EXPEDITIONEN INS ARCHIV DER WIRKLICHKEITSFABRIK)

„Große Reise in entgegengesetzter Richtung (Expeditionen ins Archiv der Wirklichkeitsfabrik)“ ist ein Musiktheater, dessen Uraufführung in Kooperation mit den Musiker*innen des Kammerensembles hand werk, den vier Komponist*innen Anda Kryeziu, Yair Klartag, Tobias Schick und Katharina Vogt, der Schauspielerin Anna Gesa-Raija Lappe, dem Schriftsteller Ror Wolf sowie der Regisseurin
Christiane Pohle und der Bühnen- und Kostümbildnerin Zahava Rodrigo entsteht.
Eine große Reise in entgegengesetzter Richtung unternimmt man besser in Begleitung. Vor allem dann, wenn die Reiseroute innerhalb des eigenen Hauses verläuft. Nach dem Durchschreiten einer gut getarnten Wandöffnung tritt plötzlich eine Gruppe absolut unbekannter Hausbewohner*innen in Erscheinung. Wie konnte man einander bisher nicht zur Kenntnis nehmen? Wie sich überhören?
Wohin führt der Weg? Weggabelung, Kreuzung oder Sackgasse?
Komposition: Anda Kryeziu, Yair Klartag, Tobias Schick, Katharina Vogt | Text: Ror Wolf | Regie: Christiane Pohle | Raum und Kostüme: Zahava Rodrigo | Klangregie: Maximiliano Estudies | Dramaturgie: Malte Ubenauf | Mit: Anna Gesa-Raija Lappe (Schauspielerin) | Ensemble hand werk (Köln)
Kompositionsaufträge der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Gefördert durch die Kunststiftung NRW
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

TRANSSTIMME

In „Transstimme“ – Oper in zwei Akten von Fabià Santcovsky
führt ein Paar eine auf allen Ebenen harmonische Beziehung. Sie singt für ihn und erschafft mit der Kraft ihrer Stimme quasi ein neues Universum für beide. Als sie krank wird und zu
verstummen droht, nimmt sie die experimentellste Behandlung in Kauf. Nach dem
Eingriff verfügt sie über ungeahnte stimmliche Möglichkeiten. Gleichzeitig scheinen plötzlich unsagbare Universen zwischen ihm und ihr zu liegen. In „Transstimme“ fragt Fabià Santcovsky sowohl nach der existenziellen Bedeutung der menschlichen Stimme für die Identität des Menschen und nach den Risiken eines technischen Optimierungswahns.
Komposition: Fabià Santcovsky |
Libretto: Anja Hilling
Regie und Bühne: Blanka Rádoczy
Kostüme: Andrea Simeon
Dramaturgie: Alexis Baskind
Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer
Klangregie: Alexis Baskind
Mit: Sie / Sopran: Juliana Zara, Er / Schauspieler: Oscar Bloch | Münchener Kammerorchester
Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale und des Staatstheaters Braunschweig
In Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester
Herstellung Bühnenbild: Dekorationswerkstätten des Staatstheater Braunschweig
Mit freundlicher Unterstützung durch das Institut Ramon Llull


Das Lab of NEW Return

Im Diskurs-Format „Lab of NEW Return” stellen die Moderatoren Raoul Mörchen und Meret Foster die Komponist*innen und Produktionsteams der Uraufführungen des Biennale Wochenendes vor. Es wird um die jeweiligen künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Festival Frage nach dem „Point of NEW Return“ gehen, aber auch um die Erfahrungen, die alle Beteiligten in diesem Krisenjahr gemacht haben. Ist die Zäsur, nicht mehr spielen, arbeiten und aufführen zu können, ein Point of NEW
Return oder gelten alle Bestrebungen nur der Rückkehr zum Status Quo? Was steht auf
dem Spiel? Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für die Künste und ihr Verhältnis zum Publikum? Was bleibt, nachdem sich der Rauch über den Trümmern der gesellschaftlichen Landschaft verzogen hat? Diese und andere Fragen werden mit den internationalen Kunstschaffenden und dem
Leitungsteam der Biennale aber auch mit drei Gästen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften im „Lab“ erörtert.

3.4.21_
Der Soziologe Heinz Bude forscht seit Jahren zur mentalen Verfasstheit der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Seine Untersuchungen beschäftigen sich mit Fragen der Solidarität und Exklusion, Stimmungsbildern und gesellschaftlichem Wandel.

4.4.21_
Die gesellschaftlichen Folgen der Vernetzung und der Digitalisierung sind der Forschungsgegenstand des Tübinger Medientheoretikers Bernhard Pörksen. Er analysiert sowohl die Diskursverhältnisse im Netz als auch die Transformationsprozesse, die durch die neuen Medien hervorgerufen werden.

5.4.21_
Die feministische Philosophin Ruth Hagengruber gründete an der Universität Paderborn den Fachbereich EcoTechGender und beschäftigt sich neben der Geschichte weiblicher Philosophinnen mit Ökonomie und Informatik. Sie publiziert u.a. zum Verhältnis von Mensch, Maschine und Muße – wie sich Arbeit im digitalen Zeitalter verändert und welche Rolle dabei die künstliche Intelligenz spielen wird.

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