Stipendien und Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis

von | 21 Okt 2018 | Kulturveranstalter, Aktuell, Blog

Die Landeshauptstadt München unterstützt Münchner Künstlerinnen und Künstler, bevorzugt am Anfang der Professionalität, jährlich mit der Vergabe von Stipendien bei der Realisierung eines konkreten Projektes.

Die mit 6.000 Euro dotierten Stipendien 2018 gehen im Bereich Bildende Kunst an Elke Dreier, Stefan Fuchs, Lee Jiyoun und Lena Policzka. Musikstipendien werden vergeben an Vincent Crusius, Hanna Sikasa und das Zentaur-Quartett. Je einen Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis zur Auszeichnung von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern in Höhe von 3.000 Euro erhalten im Bereich Bildende Kunst Sophia Mainka und im Bereich Musik Mathias Lachenmayr. Die Verleihung findet am Dienstag, 23. Oktober vor geladenen Gästen statt.

Stipendien für Bildende Kunst:

Elke Dreier erhält ein Stipendium für ihr Film-Projekt „Betrachtungen des Waldes“. In einer Dreikanal-Videoinstallation wird eine Waldlichtung zeitgleich aus drei unterschiedlichen Perspektiven inszeniert und diskutiert: als natürlicher Lebensraum, künstlerisch nachbereitet und unter verschiedenen wissenschaftlichen und kulturellen Aspekten.

Stefan Fuchs reflektiert in seinem Projekt „Der Gerümpelträger“ auf kritische Weise den Wandel des Münchner Stadtbildes in Zusammenhang mit geänderten Bedingungen für den Einzelhandel im 21. Jahrhundert. Das „Gerümpel“ wird von Fuchs in verschiedenen auf Traditionen beruhenden Ladengeschäften Münchens erstanden, die gesammelten Objekte und ihre Geschichten werden in einer Displaysituation zusammengeführt und bilden so eine Art heterogenes Spiegelbild der Stadtgesellschaft.

Lee JiYoun erhält ein Stipendium für ihr Projekt „Etwas Raum im Alltag“. Die Künstlerin sammelt bei Spaziergängen durch die Stadt Dinge, die andere Leute weggeworfen haben, gibt ihnen im Rahmen einer künstlerischen Installation eine neue Identität und verwandelt damit in der Vorweihnachtszeit angemietete Ladenlokale temporär in Kunsträume, die eine Gegenposition zur Konsum- und Warenwelt bilden und erweiterte Wahrnehmungsräume für das Unscheinbare, Alltägliche schaffen.

Lena Policzka wird für ein Vorhaben ausgezeichnet, das sich thematisch mit Natur und Wissenschaften sowie gesellschaftlichen Konventionen einer (post-)industriellen Welt auseinandersetzt. In einer Videoarbeit steht der Mensch als Umwelt gestaltende Kraft im Mittelpunkt. Der Handlungsort ist ein Ameisenbau in einem Wald, auf dem eine mit rosafarbenen Zucker kristallen überzogene Skulptur wie auf einem riesigen Sockel thront. Dokumentiert wird die Vergänglichkeit der einer Raumsonde ähnelnden Skulptur, deren Zuckerschicht langsam von den Ameisen abgetragen wird.

Der Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreis für Bildende Kunst wird vergeben an Sophia Mainka, die für ihre Arbeiten eher disparate Dinge aus den Mittelschichts-Haushalten, wie etwa Gardinenreiniger oder Hamsterräder, verwendet, weiter verarbeitet, seziert und so ihrem natürlichen Kontext entzieht. Ihre Arbeiten zeigen ihren subtilen Humor, reflektieren aber auch die stetige Verunsicherungen unserer komplexen, modernen Welt gegenüber.

Stipendien für Musik Vincent Crusius erhält ein Stipendium für die Weiterentwicklung des 18-köpfigen VincentCrusiusEnsembles, das in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits für Aufsehen gesorgt hat. Mit ausgereiften Kompositionen und Arrangements fasziniert der äußerst talentierte junge Musiker seine Zuhörer und überzeugt durch spannende Vielfarbigkeit, subtile Zwischenklänge und große Klarheit in der Konzeption seiner Musik. Hanna Sikasa begeistert ihr Publikum mit ihrer natürlichen und warmen Stimme ebenso wie mit ihren Kompositionen, die sich mühelos zwischen Jazz, Pop und Singer-Songwriter bewegen. Das Stipendium für Musik ermöglicht ihr die Herstellung eines hochwertigen, künstlerisch anspruchsvollen Musikvideos, mit dem sie im Rahmen der Präsentation ihres Debut-Albums ein großes Publikum erreichen kann.

Mit dem Zentaur-Quartett wird ein Streichquartett ausgezeichnet, das sich mit viel Talent, großer Ernsthaftigkeit und hohem Spielniveau vornehmlich neuer und neuester Quartettmusik widmet und mit Hilfe des Stipendiums ein Konzertprogramm mit verschiedenen attraktiven Werken junger Komponistinnen und Komponisten realisieren kann. Den Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreis für Musik erhält der Schlagzeuger Mathias Lachenmayr, ein junger Künstler voller Neugier und Lust auf Unerhörtes und Ungehörtes, der sich insbesondere der zeitgenössischen Musik und innovativen musikalischen Ideen verschrieben hat und sein Können ganz in den Dienst der bestmöglichen Interpretation und Präsentation von Musik stellt. Ausführliche Informationen und Jurybegründungen sind im Internet unter www.muenchen.de/kulturfoerderung

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