Töchter des Lebens – Angéle Etoundi Essamba zeigt ihre fotografischen Werke ab Freitag, 23.März 2018 bis 01. Juli 2018 im Museum Fünf Kontinente in München. Frauen Afrikas in ihrem Stolz, ihrer Stärke und ihrer Einzigartigkeit. Die Künstlerin selbst lebt in den Niederlanden.
Afrika ist für Angéle Etoundi Essamba überall auf der Welt. Dafür muss man nicht das Land bereisen. Sie selbst kam mit neun Jahren nach Europa. Ihr Vater holte damals die Familie aus Afrika zu sich. Für Angéle ist die Fotografie eine Rückverbindung zu ihren Wurzeln. Leicht war es nicht, als Kind sich hier zu integrieren. Nach einer Schulausbildung in Paris führte ihr Weg in die Niederlande, wo sie eine Ausbildung an der Photo Academy of Amsterdam absolvierte. Ihre Fotografien, Filme und poetischen Werke stellen die Frauen Afrikas in unserer heutigen Zeit dar. Verknüpfungen mit Weltbildern und Philosophien sollten den Betrachter mit den Grundfragen der Menschheit konfrontieren. Jenseits aller Klischees zeigt sie Frauen, die Stärke und Willenskraft ausstrahlen. Sie setzen sich für die Umwelt, Familie und Traditionen genauso ein, wie für die laufenden Veränderungen unserer Welt.
Geschichten rund um Afrika
Ihre Werke mit Masken sind Sinnbild für das, was man von der Welt verbergen und was man offenbaren möchte. Kalebassen hingegen sind in vielen afrikanischen Mythologien das wichtigste Geschenk der Schöpfergottheit an die Menschen. Man kann aus ihnen essen und trinken, sie kommen bei der Reinigung zum Einsatz, als Transportbehaälter, Vorratsspeicher – sogar als Musikinstrument. Kalebassen begleiten Frauen ab ihrer Hochzeit ein Leben lang. Sie werden wohl behütet, repariert und in Ehren getragen. So wie jeder von uns seinen Lebensweg geht. Ihre Fotografie symbolisiert diesen Schatz Afrikas. Das Museum Fünf Kontinente stellt für die Fotoausstellung einige Exponate an Kalebassen aus ihrem Bestand zur Verfügung.
Das Repertoire der Ausstellung zeigt die soziale Wirklichkeit arbeitender Frauen von Kamerun bis Sanisbar, von Senegal bis Benin. „Fotografie als Notwendigkeit, um sich auszudrücken. Solange diese Notwendigkeit besteht, bin ich kreativ“. „Für mich ist es eine Rückverbindung zu meinen Wurzeln, die ich in meiner Kindheit vermisste“, so die Künstlerin.
Angéle Etoundi Essamba
Sie wurde im westafrikanischen Kamerun geboren und besuchte in Frankreich die Schule. Ihr Studium Fotografie absolvierte sie an der niederländischen Hochschule für Fotografie in Amsterdam. Dort lebt sie noch heute.
Seit ihrer ersten Ausstellung im Jahre 1985 in Amsterdam wurden ihre Werke immer weider in Museen, Instituten, Kunstgalerien und Biennalen in Afrika, Europa, Lateinamerika und Asien sowie in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten gezeigt. Heute ist sie eine der renommiertesten afrikanischen Fotografinnen ihrer Generation.
Die Rolle und Stellung der Frauen in Afrika ist ihr roter Faden durch ihre Werke. Essamba ist eine engagierte Künstlerin, der es in ästhetischer Weise gelingt, das zeitgenössische Afrika neu zu interpretieren.
23. März bis 01. Juli 2018
Dienstag bis Sonntag, 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Eintritt EUR 6,00, ermäßigt EUR 5,00
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband (EUR 24,80)
Fotos Copyright: Birgit M. Widmann