Beyond the “Infinite Loop”. Dimensionen Künstlicher Intelligenz in Kunst und Kunstgeschichte
Digitaler Workshop am Freitag, 1.4.2022, 13-15 Uhr
Ausgehend von dem experimentellen Projekt „Infinite Loop“ von Silvia Weidenbach (Schmuckkünstlerin) und Jon Emmony (Künstler) stellt der Workshop aktuelle Strömungen von KI in den bildenden Künsten sowie der Kunstgeschichte und Medienwissenschaft vor und befragt sie mit einem erweiterten philosophisch-kulturhistorischen Blick auf ihre Chancen und Möglichkeiten:
Wo stehen wir heute? Ist KI überhaupt noch aus unserem Alltag und damit auch im Umgang mit Kunst und Wissenschaft wegzudenken? Welche neuen Welten eröffnet uns KI? Welche neuen kreativen Prozesse werden durch KI im Dialog mit Mensch und Maschine angestoßen? Wie können Kunstgeschichte und Archäologie künftig im Zusammenspiel mit KI erlebbar gemacht werden?
In ihrem gemeinsamen Projekt „Infinite Loop“ gestalten Silvia Weidenbach und Jon Emmony einen Ring mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz. Sie verankern ihre Arbeit in der Kulturgeschichte: Aufnahmen von Ringen aus unterschiedlichen Sammlungen (u. a. Antikensammlungen München, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Die Alice und Louis Koch Sammlung im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich) werden von der künstlichen Intelligenz analysiert, um neue Formen zu entwickeln. In beiden Museen in München und Nürnberg ist das Endprodukt ab Juli zu sehen. So entsteht ein Dialog zwischen historischen, handgefertigten Schmuckstücken und der Technologie von morgen. Neue Prozesse werden generiert, einzigartige Werke neu geschaffen. Dieser Workshop gibt dem Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft schon jetzt Raum.
In der 1. Sektion des Workshops bringen vier aktuell an Kunstprojekten mit KI arbeitende Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen ihre Erfahrungen und Sichtweisen ein. Sie stellen ihre Arbeiten vor, die in der Interaktion und im Dialog zwischen Mensch und Maschine entstehen. Was passiert in einem solchen – zufälligen – Zusammenspiel? Welche neuen Sichtweisen auf die Welt nehmen Gestalt an?
In der 2. Sektion eröffnen Wissenschaftler*innen aktuelle und historische Perspektiven. Welche Impulse und neuen Technologien gingen in der Vergangenheit von Kunst und Kunsthandwerk aus? Wie funktioniert eine gewinnbringende Verlinkung mit dem geschichtlichen Wissen? Welchen Stellenwert hat KI an den Museen, Kunst- und Medienhochschulen sowie den Universitäten? Welche Perspektiven werden Besuchenden und Studierenden vermittelt?
Die Beiträge sind auf Englisch.
Programme / Speakers:
Introduction (Silvia Weidenbach, Jon Emmony, Dr. Heike Zech, Dr. Astrid Fendt)
Art and Artificial Intelligence (AI)
- „Infinite Loop“: Jon Emmony (Digital Artist, London) & Silvia Weidenbach (Jewellery Artist, Glasgow)
- “Dialogue”: Jon Emmony & Silvia Weidenbach with Tom Furse (Artist / Musician, London) and Sofia Crespo (Artist, London)
Discussion
Science / Museum / (Art- and Media-) Universities and AI
- “The Art of Granulation – ‚AI‘ in Antiquity”: Dr. Astrid Fendt (Senior Curator, Staatliche Antikensammlungen and Glyptothek Munich)
- “Nuremberg Renaissance silver: innovation between art and craft”: Dr. Heike Zech (Deputy Director, Head of Decorative Arts, Germanisches Nationalmuseum Nuremberg)
- “The finger ring, a defined form with an incredible wealth of interpretations”: Dr. Beatriz Chadour-Sampson (Freelance jewellery historian, London and Consultant curator for the Swiss National Museum, Zurich)
Discussion
- “Arts and the Machine – Humanities, Artificial Intelligence and the Question of Connectivism”: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich (Head of Zentrale Einrichtung für Weiterbildung / Central Institution for Continuing Education, Leibniz Universität Hannover)
- “AI – buzzword or game changer? Implications for higher education and working life”: Prof. Dr. Stephanie Heinecke (Communication Studies, Hochschule Fresenius University of Applied Science Munich)
Discussion