Grönland steht also in diesem Jahr auf der BUchungsliste – oder vielleicht sogar im Jahr danach – aber wann ist die beste Zeit, um Grönland zu besuchen und was sind nützliche Dinge, die man vor der Reise wissen sollte? Was kann man in Grönland im Sommer und Winter unternehmen?
visitgreenland.com-Redakteur Tanny Por nennt Ihnen 12 Gründe, die Grönland zu jeder Jahreszeit zu einem besonderem Erlebnis werden lässt. Er gibt Empfehlungen für jeden Monat, um das polare Land in vollen Zügen zu genießen.
Januar – Die Sonne kommt zurück
Der dicke Mantel der polaren Dunkelheit bedeckt die größten Teile Grönlands. Der Januar ist die Zeit des Wartens auf die Sonne. Seit Monaten geht die Sonne nicht auf, doch sind man die Nordlichter tanzen, die Sterne funkeln und den Mond, der sich im Schnee und in den Gewässern spiegelt.
An dem Tag, an dem der erste Sonnenstrahl über das Land scheint, versammeln sich Gemeinden am Polarkreis oder an Aussichtspunkten der Stadt um dieses Spektakel zu erleben. Es gibt keinen bestimmten Tag dafür. Wenn man bei Einheimischen dabei ist, erlebt man den Zauber es Lichts. Während die Sonne aufsteigt, singen die Leute Lieder, die magisch unter die Haut gehen. Ein unvergessliches Erlebnis mit der Natur.
Im Februar hat der Tag bereits mehr Licht und die Menschen bewegen sich mehr draussen. Für Wellness und Sport sind die Gegebenheiten jetzt besser, da Schneestürme abflachen und die Veranstaltungen sicherer zu planen sind.
Destination Nuuk und Antarktis
Mit Schneemobilen durch die Winterlandschaft zu fahren, ist Adrenalin für Einheimische. Hierbei werden Touristen in die Arktis mitgenommen. Eine weitere Option ist es, mit dem Schneemobil eine mobile Sauna an einem abgelegenen Ort zu besuchen. Wenn es dann in der Sauna zu heiß wird, kann man sich im Schnee abkühlen.
März in Grönland – Kultur in Ture
Der März ist eine gute Zeit, um traditionelle Aktivitäten in der Natur zu erleben. Hundeschlitten der Einheimischen führen zu den Plätzen für Eisfischen. Diese Tradition wird seit tausenden von Jahren gelebt und ist derzeit eine Überlebensindustrie für Grönland.
Um die wahre Natur Grönlands zu erleben, gibt es keine bessere Art, als mit traditionellen Holzschlitten durch die Eislandschaft des Polarkreises zu reisen. In Ostgrönland gibt es eine Kleinstadt mit ca. 1.400 Einwohnern, die noch ganz in der grönländischen Kultur leben. Den Eisfischern kann man bei der Arbeit behilflich sein und wird dafür mit Heilbutt, Rotfisch und Wels belohnt.
Übernachten können Touristen in einem Eisiglo, dass sie selbst bauen. Nach getaner Arbeit schimmern die Nordlichter über dem Himmel und stehen im Wettstreit mit dem klaren Sternenhimmel.
Der April ist einer der letzten Monate, um die Nordlichter zu bestaunen. Dank ihrer Positionierung auf 67°N und im Inland ist die Stadt Kangerlussuaq einer der besten Orte auf der Erde, um die nächtliche Himmelsshow zu sehen. Viele Nächte sind klar und wolkenlos. Während des Tages sind Aktivitäten am und im grönländischem Eis möglich. Kangerlussuaq ist der einzige Ort des Landes, wo man es über eine Straße erreichen kann.
Arctic Sound Festival in Sisimuit 28.04. – 01.05.2024
Für Musikliebhaber bietet sich eine Kombination aus Nordlichtern und dem Arctic Sounds Festival in Sisimiut an, einem aufstrebenden Festival, das Künstler aus den nordischen Ländern und Inuit Nunangat aus Kanada präsentiert. ARCTIC SOUNDS ist ein jährliches Musikfestival in Sisimiut, Grönland, das Originalkünstler aus den nordischen Ländern, THE ARCTIC REGION AND THE WORLD zeigt. ARCTIC SOUNDS IS AUCH Ein Rahmen für Co-Kreation, Zusammenarbeit, gegenseitige Inspiration, Vernetzung, Vorträge und Treffen.
Mai in Grönland – Heliskiing
Der Mai ist perfekt fürs Heliskiing. Grönland ist einer der wenigen Orte der Welt, wo man auf weissen Hängen alleine unterwegs sein kann. Die Szene der Heliskiing Gemeinde sagt, dass die Berge bei Maniitsog am Polarkreis und Ammassalik in Ostgrönland einzigartig und atemberaubend sind, um sich auf unberührten, verschneiten Gipfeln absetzen zu lassen. Die Abfahrten sind teilweise bis zu 2.000 Meter lang und enden direkt am Meer voller Eisberge. Ein Großteil der Region ist nur im Sommer per Boot zugänglich.
Juni in Grönland – 21. Juni Nationalfeiertag unter der Mitternachtssonne
Ein Grönlandbesuch im Juni ist herrlich hell, denn in Nordgrönland steht die Mitternachtssonne in voller Wärme am Himmel. Im Sommer gibt es viel zu erleben: Kajakfahren, Stand-up Paddling, Wander, Walewatsching und Eisbergbesichtigungen.
Für ganz besondere kulturelle Eindrücke sollte man die farbenfrohen Feste am 21. Juni miterleben. Viele dieser Feste finden am längsten Tag des Jahres, am 21. Juni im Freien statt. In Nuuk finden die meisten Aktivitäten um Nuutoqaq, dem alten Kolonialhafen herum statt. 2020 konnte man diese auch aus der Ferne online verfolgen! Es gibt Live-Konzerte, Volkstanz und regionale Spezialitäten vom Grill. Der Tag wird für gewöhnlich mit Kanonenschüssen und Chorgesang eingeläutet. Für Kulturliebhaber, die so richtig in die Gemeinschaft eintauchen wollen, ist es genau das Richtige.
Im Juli ist Angelsaison! Grönland ist ideal für Menschen, die eigentlich nicht so angelaffin sind. Nirgendwo anders gibt es eine größere Chance, einen Fisch an den Haken zu bekommen, als in Grönland. Mit dem Boot geht es hinaus auf die See und der Fischreichtum lässt innerhalb von fünf bis zehn Minuten das erste Erfolgserlebnis.
Viele nach Grönland reisende Angler lieben den Nervenkitzel, der dabei aufkommt, den bärenstarken Saibling beim Fliegenfischen zu fangen. Ein Teil des Abenteuers ist es bereits, zu dem Fluss zu gelangen, in dem ihr angeln wollt, da es sich um eine relativ fest geformte, schöne Landschaft mit wenig Vegetation handelt. Wenn ihr euren Durst löschen müsst, könnt ihr das Süßwasser trinken, das vom Gletscher abfließt. Spezialisierte Angelcamps sind an der grönländischen Westküste in Südgrönland, Nuuk und in der Destination Arctic Circle positioniert.
Grönlands Einheimische messen ihr Können, die sich erholende Saiblinge mit den bloßen Händen zu fangen.
August in Grönland – DORFLEBEN IM SÜDEN
Woher kommt eigentlich Grönlands Name? Die Antwort findet man im Süden des Landes, denn dort wird es im August sehr grün. Eine vielseitige Natur lässt das Land erblühen. Diese fruchtbare Gegend zog viele Siedlungen an. Gut erhaltene, altnordische Ruinen von isländischen Wikingern sind Zeugen einer vergangen Zeit. Einsam gelegene Schaffarmen zeigen das alltägliche Leben in Grönland und erlauben einen Blick auf die Eisberge. Diese Region ist UNESCO Welterbe.
Eine Möglichkeit ist es, mit dem Rucksack von Siedlung zu Siedlung zu wandern. Übernachten kann man bei Schafzüchtern, Hostels und Hotels. Die Region kann man aber auch bequemer per Boot erkunden.
September – Wander im Herbstrot
Dieser Monat eignet sich hervorragend, um in den grönländischen Fjorden zu wandern oder mit dem Boot unterwegs zu sein. Vielerorts kann man in dieser Region noch Wale sehen. Die Vegetation bietet Kräuter und Beeren und die Nordlichter beginnen wieder zu tanzen. Die Moskitos des Sommers sind verschwunden und man kann sich auf erholsame Wandertage einstellen.
Einzigartig ist Qeqertarsuaq. Die Insel ist auch als Diskoinsel bekannt. Viele Wanderrouten führen an schwarze Strände, heiße Quellen, Basaltsäulen und weiteren unbeschreiblichen Naturschauspielen. Aufgrund der geothermischen Einzigartigkeit wachsen hier viele einzigartige Pflanzen. Whale Watching ist von Qegertarsuaq optimal möglich.
Oktober – MARATHON und MOSCHUSOCHSEN
Das Tageslicht nimmt im Oktober deutlich ab. Und genau dann findet der coolste Marathon der Welt statt – der Polar Circle Marathon. Organisiert wird er von „Albatros“ in Kangerlussuaq. Dieser abenteuerliche Marathon ist gemacht für alle, die ihre Grenzen dort suchen, wo andere bereits seit langem nicht mehr daran denken, unterwegs zu sein. Man läuft am nördlichen Polarkreis, entlang des Inlandeises Grönlands, durch die arktische Tundra mit Moschusochsen und Rentieren. Wahrlich nur für Verrückte dieses Sports.
Der Oktober ist auch der letzte Monat, indem man die Moschusochsen in der Tundra erforschen kann. Der grönländische Moschusbestand stammt aus der Region Ittoqqortoormiit.
November – KUNST ENTDECKEN
Grönlands dunkler Himmel ist wunderschön, ganz besonders im November. Im Süden bezaubert die Sonne mit sehr sanften Tönen, die verzaubern. Die Sonnenuntergänge zu dieser Zeit sind atemberaubend und Traum für jeden Fotografen. Im Norden des Landes ist ab November die Sonne verschwunden. Die perfekte Zeit für Drinnen und für die Kunst der Region.
Im November erlebt man das Tentsile-Camping in seiner besten Art. Der Anbieter Two Ravens bietet Übernachtungsmöglichkeiten in schwebenden Zelten in der Natur und lassen die schneebedeckte Landschafts Grönland mit dem jetzt atemberaubenden Sternenhimmel und den Nordlichtern ganz besonders erleben.
Dezember – WEIHNACHTSTIMMUNG UND NEUJAHR
Am 1. Advent fliegt der Weihnachtsmann, der in Uummannaq lebt, mit dem Helikopter über das Land. Der Weihnachtsbaum leuchtet über ganz Grönland. Wie in Europa, finden auch hier überall gemütliche Weihnachtsmärkte statt. Touristen feiern Neujahr in Ilulissat. Bei grönländischem Festtagsessen blickt man über die herrlichen Eisfjords und feiert genussvoll das neue Jahr.
Skifahren und Langlauf ist in Grönland ab Dezember möglich. Ausrüstung kann man sich vor Ort ausleihen. In Nuuk wurde für perfekte Pistenverhältnisse eine neue Pistenmaschine für ca. 375.000 EUR in Betrieb genommen,
Einreise nach Grönland
Gegenwärtig gibt es zwei Wege, um in Grönland einzureisen: über Dänemark oder über Island. Ob Sie ein Visa für Grönland benötigen, sollten Sie vor Ihrer Anreise überprüfen. Als Deutscher können Sie visafrei in das Land reisen.
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