Hohenpeißenberg

Bis in das Jahr 1514 war der Berg unbewohnt. Die Wallfahrtskapelle wurde dann erbaut. Daraufhiin erbauten die Herren vom Kloster Rottenbuch auf dem Hohen Peißenberg in den Jahren 1615 bis 1619 eine Pfarrkirche mit Herrenhaus.

Aussen an der Türe zur Pfarrkirche erinnert heute noch ein Denkmal an den Treueschwur aus dem Jahre 1525. Damals schworen die oberländischen Bauern ihrem Landesfürsten Treue und Entschlossenheit und erwiesen bewaffnet den schwäbischen Rebellen Widerstand gegen einen kriegerischen Aufstand.  Dies stoppte den blühenden Bauernaufstand und ließ ca. 1.400 Schwaben aus Bayern abziehen. Wieviele Treue auf dem bayerischen Rigi damals waren, ist nicht belegt. Sie stammen vom Kloster Rottenbuch, Steingaden und der Hofmark Peißenberg und auch die Peitinger hatten zu erkennen gegeben, daß sie nicht zum Feind übergehen würden. Eine Steintafel aus dem Jahre 1775 über der Türe des Fürstenzimmers im Pfarrhause erinnert an den Aufenthalt des Kurfürsten Maximilian Joseph III

Hohenpeissenberg im Winter 2015 15-04-12, Sonnenuntergang und Schnee

Die Wallfahrt im 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert pilgerten jährlich ca. 40.000 Menschen zur Wallfahrtskapelle, um Hilfe zu erbeten. Ein Verzeichnis der Wallfahrtszüge aus der Zeit von 1750 bis 1770 gibt einen ungefähren Einblick in das kirchliche Leben, das sich auf dieser Bergeshöhe lebhaft entfaltete.

Hohenpeissenberg im Winter 2015 15-04-12, Sonnenuntergang und Schnee

Der Hohe Peißenberg – seit 1780 im Dienst für Wissenschaft und Technik

Im Jahre 1780 wurde auf dem Hohen Peißenberg das Observatorium, die erste deutsche Berg-Wetterstation eröffnet. Die Beobachtungen erfolgten zum Teil auf der Plattform des Kirchendaches. 1939 ist das im Westen neu errichtete Gebäude mit dem Turm bezogen worden.

Die Säkularisation – Das Jahr 1803

Leider fiel auch Hohenpeißenberg 1803 der Säkularisation zum Opfer. Der Schongauer Landricher Schönhammer nahm es sehr genau. Von Kirche und dem damals ansässigen Hospitz blieben nur noch bloße Mauern. Er plante weiter, dass nur noch die Gnadenkapelle stehen bleiben sollte, die Wallfahrtskirche sollte eine Schule werden und das Priesterhaus eine Forschungsstation. Glücklicherweise kam es nicht dazu.

1805 Der Hohe Peißenberg als Ort für die Pfarrkirche

Wie sollte es nun auf dem Hohen Peißenberg weitergehen ? Die Bevölkerung jedenfalls, sie wollte ihre Gnadenstätte weiterhin besuchen und wollte wieder Ruhe eingekehrt wissen auf dem Berg. Ein Weg schien dazu gangbar zu sein, nämlich danach zu streben, daß der Hohenpeißenberg das Recht zugesprochen bekam, Pfarrkirche zu sein. Pfarrkirchen waren es ja, die vor dem Zugriff der Säkulation verschont blieben.

Dank der umfangreichen Bemühungen des ehemaligen Propstes Herkulan Schwaiger gelang es, daß provisorisch das Gotteshaus auf dem Hohen Peißenberg zur Pfarrkirche erklärt wurde und Primus Koch gleichzeitig zum ersten Pfarrer auf dem Berg ernannt wurde. Das war am 28. September 1805. Pfarrkirchen waren damals von der Säkularisation ausgeschlossen. Und aufgrund des hohen Bevölkerungsdruckes blieb der Kirchenkomplex unter dieser Prämisse erhalten.

Vor mehr als 250 Jahren hat Anselm Manhardt in seinem Mirakelbüchlein mit dem Titel
„Peißenberg – Gnadenberg“ ein Gedicht geschreiben, das bis zum heutigen Tag zeitlos seine Gültigkeit bewiesen hat:

„Gnadenberg, auf Dich vertraue
All mein Trost,
und Hoffnung baue,
Auf Dir suchen will mein Rueh,
Gelt, Du sagst mir Ja darzue“

Förderverein „Freunde der Wallfahrtskirche“

Die Wallfahrtsstätte ist einen Besuche auf dem Bayerischen Rigi wert. Der Förderverein Freunde der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt ist sehr um den Erhalt bemüht.

„Förderverein Freunde der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt“