Im Test: Deuter Jaypack 34+ Fotorucksack

von | 5 Okt 2022 | Outdoortrends

Kennen Sie das Thema? Sie gehen auf Bergtour und möchten Ihre Fotoausrüstung sicher und stoßfest mitnehmen? Die gängigen Fototaschen bieten oftmals nicht den gewünschten Tragekomfort und bei normalen Rucksäcken laufen Sie Gefahr, Ihr wertvolles Kameraequipment unschön zu transportieren. Meine Lösung auf mehrtägigen Wanderungen war bisher, in den Tourenrucksack noch eine sichere Fototasche mit einzupacken. Der Nachteil: das nimmt viel Platz, ist unterwegs nicht unbedingt leicht durch zusätzliches Gewicht und fordert so mehr Kondition, die man lieber für den nächsten Gipfelsturm einsetzt.

Neues Konzept aus dem Hause Deuter

Seit kurzem bietet auch Deuter Fotorucksäcke an. Da wir die Modelle wegen der durchdachten Einteilung und dem angenehmen Tragekomfort sehr schätzen, testeten wir das Model Jaypack 34+.  Das Modell gibt es in den Farben redwood und schwarz.




Auffällig angenehm ist das geringe Eigengewicht des Rucksacks. Bei 2160 g bietet das Modell ein Volumen von 34 Litern. Und natürlich erfüllt das Tragesystem, wie man es aus dem Hause Deuter gewohnt ist, alle Anforderungen.  Clever auch die Reißverschlußanbringung für das Hauptfach auf der Rückenseite des Jaypacks. Das gibt Sicherheit vor Diebstahl, auch wenn der Einsatz einmal nicht in den Bergen und auf einsamen Gipfel gewünscht ist. Die Gesamtform ist unauffällig kompakt und stabil. Wie eine feste Schale umhüllt die Aussenhaut den gesamten Inhalt. Trotz des Volumens liegt der Rucksack schlank am Rücken. Die frei einsetzbaren Kletttrennwände im Innenraum geben Freiraum für individuelles Profikamerazubehör. Stativ und Bergstöcke können im Aussenbereich des Rucksacks angebracht werden. Und zwar so, dass der Stand auf dem Boden nicht wackelig oder unstabil wird. Unterwegs geben die Anbringung der Aussenmöglichkeiten auch Sicherheit, durch überstehende Stöcke oder Stative nicht an Felsen oder Überhängen anzuecken. Das ist sehr angenehm, da man sich voll und ganz auf den Weg und die Ausblicke konzentrieren kann.  Am Motivplatz liegt der Rucksack stabil und für den Inhalt staubgeschützt am Boden, denn der Deckel ist die Rückseite mit Tragesystem. Dieses klappt durch das Öffnen nach oben aussen weg. Die stabilere Rucksackseite ohne Tragesystem liegt vollflächig am Boden. Vorausgesetzt, man entfernt mitgetragenes Stativ, etc.. Was mir sehr gefiel ist, dass man die Öffnungsklappe auch als Windschutz benutzen kann, wenn man auf dem Berg das Objektiv wechseln will. Mit zusätzlichem Schutz für den Body ist das in geeignetem Gelände wunderbar möglich. Und auch bei schwierigen Wetterherausforderungen gibt der Rucksack beim Öffnen ein gutes Gefühl. Der Inhalt ist übersichtlich, offen und doch geschützt zugreifbar.

Herausforderung zusätzliches Gepäck

Jeder Bergfotograf stellt sich vor der Tour die Frage – wieviel Equipment ist notwendig? Hochwertige Kameraobjektive haben ihr nicht immer unerhebliches Eigengewicht. Jeder Bergwanderer weiß bestimmt, dass jedes zusätzliche Gramm im Rucksack zusätzliche Kondition fordert. Für längere Bergtouren gibt es die Regel, dass maximal 20 bis 25% des Körpergewichts durch einen sportlichen Menschen über einen längeren Zeitraum getragen werden kann.  Für meine Touren ist ganz klar die Überlegung: Wie lange bin ich unterwegs? Welchen Schwierigkeitsgrad möchte ich bewältigen und welche Zusatzausrüstung brauche ich neben meinem Kameraequipment. Da verschwindet meist das eine oder andere Objektiv wieder aus dem Rucksack. Letztendlich  liegt die Qualität der Fotos auch im Auge des Betrachters. Vor einer Tour mache ich mir meist Gedanken, welche Art von Impressionen ich mit nach Hause nehmen möchte. Alles ist leider nicht immer möglich.  Durch eine eingeschränkte Ausrüstung ergeben sich aber oft ganz neue kreative Betrachtungsweisen. Für Touren mit schweren Objektiven ist wiederum die freie Einteilung der Kamerafächer von Vorteil. Denn dadurch kann ich den Schwerpunkt je nach Tour im Rucksack platzieren. Das ist gut so, denn mit dem schweren 200-Objektiv 2.8 und dem Canon Body mit weiterem Objektiv komme ich alleine auf knappe 8 kg Packgewicht. Bleiben noch 17 kg für sonstiges Gepäck … wobei, ich eher für eine Rückenlast bei weiten und mehrtägigen Touren von 15 kg Gesamtgewicht tendiere. Doch auch bei größerem Gewicht verteilt das Tragesystem des Jaypack das Gewicht komfortabel auf den Rücken.

Soviel wie notwendig – so wenig wie nötig

Für Bergsteiger und Bergwanderer ist das Toploader Deckelfach mit zusätzlichen vier Liter Volumenerweiterung wichtig. Denn, Wechselkleidung, Brotzeit, Erste-Hilfe-Set, Biwacksack, Sitzkissen und evtl. Grödel sind ebenso notwendig, wie die Kamerausrüstung. Gerade, wer frühmorgens aufsteigt und die ersten Sonnenstrahlen am Gipfel einfangen möchte, braucht extra warme Zusatzbekleidung. Je nachdem, wieviel Kameraequipment in den Rucksack sollte, verkleinert oder vergrößert sich der zusätzliche Platz für die Bergsteigeausrüstung. Durch die flexible Einteilungsmöglichkeit des Innenfaches kann das Equipment auch ergonomisch in den Rucksack platziert werden.  Wer wirklich „schwere Lasten“ tragen möchte, der hat noch die Möglichkeit, an der Aussenseite Matten und Jacke an die vier abnehmbaren Gurtbänder und einem Schlingen-Gurtband mit Aluminiumhaken zu befestigen. Hier besteht auch die Möglichkeit, ein großes Stativ mit auf die Wanderung zu nehmen. Die Frage ist jedoch: Wieviel Gewicht für welche Aufnahmen sind zwingend notwendig?

Bei meinen Alpenüberquerungen im Sommer und meinen Wüstenaufnahmen in Tunesien ist das Modell von Deuter eine gute Wahl.  Ein Kamerabody, zwei Objektive, Blitz, Objektiv, Wechsel- und Regenkleidung, Wanderseil, Grödel, Brotzeit, Erste-Hilfe-Set, Biwacksack, Hüttenschlafsack, Laptop und Wanderunterlagen für die einzelnen Standorte waren meine Ausrüstung. Wobei anzumerken ist: Bei Kleidung und Kosmetik sollte man sich bei solchen Touren wirklich auf das Notwendigste beschränken. Mein Packtest zeigte: Der Jaypack 34+ erfüllt diese Anforderung. Und mein Rücken sagt danke, für die komfortable Gewichtsverteilung. Was für meine Touren noch ein wichtiger Faktor ist: Gerade in Wüsten oder windigen Gegenden kann man nicht verhindern, dass sich Staub und Sand in den Rucksack schleichen. Durch die puristische Ausführung des Modells ist nach einem solchen Einsatz die Reinigung ein Kinderspiel.

Nicht nur in den Bergen – sondern überall ein Profibegleiter

Klar ist, dass Jaypack 34+ den Ansprüchen von Profifotografen gerecht wird, die mit umfangreichem Equipment Fotosessions durchführen möchten. Hier bleiben fast keine Anforderungswünsche offen. Somit ist dieser Rucksack für jeden Fotografen geeignet, der an einem anderen Standort als seinem Fotostudio Aufträge ausführt. Das gilt nicht nur für die Berge.

 

 

Deuter Jaypack 34+ Inenraum

Produktdetails:

  • Rundprofilrahmen aus dauerelastischem Federstahl
  • Lageverstellriemen
  • Stufenlos verstellbarer Brustgurt
  • Gepolsterter Hüftgurt
  • Abnehmbarer Hüftgurt
  • Hüftflossen mit zwei RV-Taschen
  • Stabiler Stand
  • Zwei seitliche Außentaschen
  • Brillenhalterung am Schultergurt
  • Wertsachenfach
  • Laptopfach bis 15 Zoll
  • RV-Zugang am Rücken
  • PFC frei
  • 100% Recycled Industrial Waste

Material:

330D TEXTURED REC PA

  • * D steht für Denier. Hiermit wird das Garngewicht beschrieben. 600D entsprechen somit 600 Gramm pro 9000 Meter.
  • * PES steht für Polyester. PES-Fasern sind sehr reiß- und scheuerfest und nehmen kaum Feuchtigkeit auf.
  • * PA steht für Polyamid. PA-Fasern sind äußerst haltbar und scheuerfest. Zudem zeichnen sie sich durch hohe Elastizität und niedriges Gewicht aus.

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