Le Corsaire blickt auf eine wechselvolle Entstehungs- und Aufführungsgeschichte zurück. Lord Byrons The Corsair ist Auslöser für eine ganze Reihe von Seeräuber-Balletten in Europa. Die Fassung des Teams um Saint-Georges, Mazilier und Adolphe Adam hat 1856 in Paris Premiere. Bei der Wiederaufnahme im darauffolgenden Jahr stößt Léo Delibes dazu, um eine ergänzende Musik zu komponieren. Der Name Marius Petipa taucht dann im Zusammenhang mit der Übertragung des Werkes nach Russland auf. Seine Bearbeitung von 1863 verleiht dem Werk choreographische Unsterblichkeit.
Gemeinsam mit Doug Fullington, der auch für die Übersetzung der historischen Tanznotation von Paquita verantwortlich zeichnet, hat Ivan Liška die St. Petersburger Fassung 2007 rekonstruiert und auf die Bühne gebracht.
Zur Handlung
Die eigentliche Handlung ist schnell erzählt. Im Mittelpunkt von Le Corsaire steht die Liebesgeschichte zwischen dem Korsaren Konrad und der Griechin Medora. Sie ist Ziehtochter des Sklavenhändlers Lankedem und soll von ihm in einen Harem verkauft werden. Zweimal muss Konrad sie entführen, ehe sie frei dem Ruf der Liebe folgen kann.
Ganz in der Tradition des klassischen Handlungsballetts gibt es auch in Le Corsaire ein Tanzfest als Höhepunkt: Im ‚belebten Garten‘ aus tanzenden Körpern, mit dem der Pascha Said seinen ganzen Reichtum und die überwältigende Fülle seines Besitzes demonstriert. Medora, in der Gewissheit ihrer baldigen Befreiung heiter gestimmt, bildet den Mittelpunkt des Ensembles, zu dessen kostbarsten Blüten auch Gulnara zählt.
In der Wiederaufnahme am 30. Oktober tanzen Lukáš Slavický und Daria Sukhorukova die Partien von Konrad und Medora.
Als Birbanto gibt Matej Urban sein Rollendebut, Mai Kono ist zum ersten Mal als Gulnara zu sehen, Maxim Chashchegorov tanzt die Partie des Sklaven Ali und Norbert Graf übernimmt die Rolle des Lankedem.
Die musikalische Leitung hat Aivo Välja.
Marius Petipa / Ivan Liška
Le Corsaire
Fr 30.10.2015, 19.30 Uhr Wiederaufnahme
So 08.11.2015*, 15.00 Uhr
So 08.11.2015, 19.30 Uhr
Sa 21.11.2015, 19.30 Uhr
Fr 27.11.2015, 19.30 Uhr
Nationaltheater
Die Preise für die Wiederaufnahme von Le Corsaire wird pro Ticket um € 5,- erhöht und dieser Betrag als Spende an die Stiftung TANZ weitergereicht.
Im Unterschied zu anderen Berufsgruppen müssen sich Tänzer nach einer relativ kurzen aktiven Bühnenlaufbahn beruflich neu orientieren (Transition), dies in einem Alter, in dem in anderen Berufen erst richtig durchgestartet wird. So bestimmen während und zum Ende der Karriere oft Unsicherheit und viele Fragen das Tänzerleben.
Was kommt danach?
Wer hilft durch den Dschungel aus Institutionen, Paragraphen und Richtlinien? Wo gibt es Beratung, Unterstützung, Begleitung, Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für einen erfolgreichen Transitionprozess?
Die Stiftung TANZ ist Wegbegleiter und Unterstützer vom Ausbildungsbeginn über jedes Stadium der Karriere bis zum Abschluss des Transitionprozesses und unterstützt die Tänzer nicht nur mit Know-How, sondern auch finanziell. Dieses Budget wiederum muss über Zuwendungen erwirtschaftet werden. Für die Wiederaufnahme von Le Corsaire wird deshalb der Preis pro Ticket um € 5,- erhöht und dieser Betrag als Spende an die Stiftung TANZ weitergereicht.