fuenfseen TALK Claudia Lamas Cornejo Buchheim Museum

von | 29 Jun 2023 | Personen

Claudia Lamas Cornejo ist seit knapp einem Jahr die Presseverantwortliche im Buchheim Museum der Phantasie in Bernried, Starnberger See. Wir haben mit Ihr persönlich gesprochen:

 

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Mit der Eröffnung der Ausstellung OTTO hatte das Buchheim Museum einen immensen Erfolg. Wie fühlten Sie sich dabei?

Ja, es war grandios. Über 80 Journalisten und Medienvertreter warteten auf dem Balkon des Museums auf die Ankunft von Otto. Die Medienresonanz ist sehr hoch. Am Samstag waren während der Anwesenheit von Otto über 2.000 BesucherInnen im Museum. Das war die bisher größte Medienresonanz für das Buchheim Museum. Für mich der größte Event im Buchheim Museum. Ich freue mich, dass ich nach nicht mal einem Jahr Pressereferentin bei solch einem großen Event dabei war.

Die Ausstellung geht natürlich weiter und wir haben uns viele weitere Events ausgedacht, um dem Publikum zu entsprechen. Mit Otto erstellte ich einen Audioguide zu  15 seiner Werke. Die Besucher können nun mit „Otto im Ohr“ durch die Ausstellung gehen. Otto beschreibt sie mit seiner markanten Stimme und seinem Witz. Erleben kann  man Otto auch in seinen Filmen im Vortragssaal. Filmkulissen sind in den Gängen des Museums aufgebaut. Zu sehen sind Strandkörbe, Dünenlandschaften und Ostfriesenlandschaften.

Welche Aktionen planen Sie weiterhin während der Otto Ausstellung?

Mit der Otto Ausstellung möchten wir auch jüngeres Publikum ansprechen und das Museum für Schüler und Schulen attraktiv gestalten. Das klappte vor der Pandemie wunderbar. Nun wollen wir im Rahmen der Otto Ausstellung Schulen anschreiben und ein spezielles Kunstprogramm bieten. Beispielsweise ein Quiz, bei dem man den Originalkünstler und das Originalwerk sowie den Fehler im Bild entdecken sollte. Natürlich ist das oft oder immer der Ottifant. Interessant ist auch, wie das Wahrzeichen Ottos entstand. Im Prinzip ist es ein missglückter Versuch eines Selbstbildnisses. Daraus entstand der Ottifant mit seinen großen Augen und seiner langen Nase. Dieser Hintergrund inspirierte uns, einen Malwettbewerb auszurufen: „Wenn Du ein Tier wärst, welches Tier bist du dann“.

Kinder und Jugendliche haben bis Ende Juli die Möglichkeit, ihr Werk bei uns einzureichen. Das kann gemalt, geformt, oder in sonstiger Form bei uns im Museum abgegeben werden. Als Gewinn winken Ferienkurse und Familienkarten für das Museum.

Es gibt auch Kuratorenführungen mit unserem Museumsdirektor und vieles weiteres, was Sie auf unserer Webseite entdecken können.

Museum der Phantasie – ist das eine neue Ausrichtung für das Buchheim Museum?

Das Buchheim Museum ist bekannt für seine „Komische Kunst“. Der Gründer Lothar-Günter Buchheim sagte immer, dass man auch die Hauptwege der Kunst verlassen sollte, denn, wer ist er, um zu sagen, was Kunst ist? So gab und gibt es Ausstellungen von Sonntagsmalern, Laien und lokalen KünstlerInnen. Neben seiner Expressionistensammlung kaufte Buchheim unbekannte Werke aus der ganzen Welt. Er wollte die Art Kunst zeigen, die ihm gefällt. Ausgefallene Kunstausstellungen waren vor Otto auch schon, beispielsweise Janosch. Das Buchheim Museum kooperiert auch mit dem Humorfestival in Bernried, bei dem es auch um „komische Kunst“ geht. Um in das Leben und Wirken von Lothar Günter Buchheim einzutauchen, widmet sich das Museum seinem Leben mit dem Themenbereich „Alleskönner?“. Neben den Werken, die er kaufte, sind hier auch seine eigenen Kreationen zu sehen.

Was mich an Otto begeisterte: Er macht keinen Unterschied und widmet sich jedem gleich, egal ob VIP oder Besucher des Museums. So gesehen betrachtete Buchheim das gesamte Spektrum der Kunst aus seinem eigenen Blickwinkel.

Wie sind Sie Pressereferentin für das Buchheim Museum geworden?

Tatsächlich durch die öffentliche Stellenausschreibung. Ich bin gebürtige Münchnerin und lebte die letzten 20 Jahre nicht in Bayern, zuletzt wohnte ich in Berlin. Während der Corona-Pandemie zog es mich gedanklich wieder zurück in meine Heimat. Ich sehnte mich nach Natur und Landschaft. So bewarb ich mich auf die Stelle und es klappte sofort. Mir war nach der Einstellung klar, dass ich nicht pendeln möchte. KollegInnen halfen mir dann, eine Wohnung in Bernried zu finden. So lebe ich nun in Bernried und das kommt auch im Dorf gut an. Das erleichtert mir auch, das Dorf Bernried mehr in meine Aktivitäten im Buchheim Museum einzubeziehen.

Bereits zu Beginn Ihrer Tätigkeit eröffneten Sie die Ausstellung Flores y mujeres mit Flamenco – ist das Ihr neuer Stil für das Buchheim Museum?

Mein Ansatz ist es, verschiedene Kunstrichtungen zusammenbringen, bei Flores y mujeres hat das wunderbar funktionert. Die Flamencas aus München gaben sich sehr viel Mühe, die Bildsprache der Werke in Gesang und Tanz zu übersetzen. Sie haben sich im Vorfeld mit den Werken auseinandergesetzt und sich mit Musik und Tanz auf das Werk eingelassen. Im Prinzip ist dieser Ansatz entsprechend des Expressionismus, dessen Inspiration zu den Werken aus verschiedenen Stilrichtungen der Kunst kam. Gerne möchten wir dieses Konzept weiterführen.

Sie sind ja auch Yogameisterin und bieten im Buchheim Museum Yoga mit Kunst an?

Meisterin ist wohl ein wenig hochgegriffen, ich bin ausgebildete Iyengar Yogalehrerin. Mit Yoga habe ich begonnen, um Ausgleich zu meinem Job zu finden und um mich zu zentrieren. Das hat mir dann so zugesagt, dass ich mit der Ausbildung als Yogalehrerin begann. Ich habe große Freude daran. Bereits bei der Bewerbung im Buchheim Museum sagte ich, dass Yoga ein Teil von mir ist und ich dies weiterführen möchte. Die Leitung des Museums war davon begeistert und so entstand das Konzept, Yoga auch im Museum anzubieten. Iyengar Yoga ist eine besondere Form des Yoga. B.K.S. Iyengar, der Gründer dieser Stilrichtung setzte stark auf die genaue Ausrichtung des Körpers. So ist diese Yogaart für jede(n) geeignet, egal welche physischen Voraussetzungen vorhanden sind. Er entwickelte Hilfsmittel, wie Stuhl und Seile, um die Ausführungen der Haltungen zu erleichtern. Iyengar Yoga ist sogar als Therapieform und Präventationsmaßnahme bei den Krankenkassen anerkannt. So ist jeder Besucher des Buchheim Museums eingeladen, am Mittwoch bei meiner Yogastunde mitzumachen. Die Stunde ist im Eintrittspreis des Museums inbegriffen. Wir überlegen momentan, ob wir das Angebot nicht auch auf das Wochenende ausweiten.

An einem Tag in der Woche sind unsere MitarbeiterInnen immer sehr entspannt, denn Donnerstags gibt es vor Eröffnung des Museums Mitarbeiteryoga, das sich viele gewünscht haben.

Was ist ihr Lieblingsplatz in Ihrer neuen Heimat?

Das ist eine Parkbank im Bernrieder Park. Von dort blicke ich auf das Kloster und auf die Alpenkette. Ich liebe diesen Ort, da man alles frei benutzen kann und die Zugänge zum Starnberger See offen sind. Gerne bin ich auch auf den Terrassen des Buchheim Museums, manchmal arbeite ich von dort aus mit meinem Laptop.

Was ist für Sie persönlich Ausgleich zu Ihrer Arbeit?

Natürlich ist es für mich mein eigenes Yoga. Ich habe täglich eine Routine. In Bernried läuten täglich um 6:25 Uhr sämtliche Glocken der Kirchen. Daran habe ich mich zwischenzeitlich gewöhnt und nutze sie als meinen täglichen Wecker. Ich beginne meinen Tag mit zwei Stunden Yoga, danach gehe ich schwimmen in den Starnberger See. Wenn das Wetter es zulässt, fahre ich dann mit dem SUP 20 Minuten entlang des Ufers zu meiner Arbeit und lege am Steg des Buchheim Museums an. Die Stille des Sees, die Fischer am Morgen und die Reinheit der Luft inspirieren mich für den Tag.

Sozusagen fahren Sie mit dem SUP zur Arbeit?

*lächel* ja, so könnte man das sagen.

Finden Sie Zeit für Ihre Familie?

Meine Eltern und Brüder leben in München und sind bei Veranstaltungen im Buchheim Museum immer dabei. Natürlich bekomme ich viele Besuche aus meinem Freundeskreis, lebe ich doch jetzt in einem Badeparadies.

Was ist ihr persönliches Lebensmotto?

„life happily and practice joyful“, übersetzt für mich bedeutet das: lebe glücklich und mache alles, was du möchtest mit Freude und wenn du etwas machen musst, dann versuche es ebenfalls mit Freude.

>> Das Buchheim Museum der Phantasie <<

weiterführende Informationen zur Ausstellung im Buchheim Museum der Phantasie Starnberger See

Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1
82347 Bernried
Tel: +49 8158 997055
Fax: +49 8158 997061

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen
April bis Oktober: 10 bis 18 Uhr
November bis März: 10 bis 17 Uhr
Geschlossen am 24.12. und 31.12

Das Interview und die Fotos:  Copyright Birgit M. Widmann

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