Das 185. Oktoberfest 2018 ging zu Ende. Rekordverdächtig waren die diesjährigen Sonnentage während des Festes. Immerhin waren 6,3 Millionen Besucher auf der Wiesn – davon nach Bericht der Festleitung wieder vermehrt Familien, Amerikaner und weitere ausländische Gäste.
Es wurden an den 16 Tagen 124 Ochsen in der Ochsenbraterei, 48 Kälber in der Kalbsbraterei und 7,5 Millionen Mass Bier konsumiert. Weitere Renner bei dem kulinarischen Streifzug durch die Wiesn waren Kässpätzle, Enten, Haxen und Schweinebraten. Im Vergleich zum Vorjahr wurde 10% mehr gegessen, obwohl die Wiesn dieses Jahr zwei Tage kürzer war. Über 100.000 Krüge wollten mit den Gästen mit nach Hause, wurden aber von den Ordner wieder nach Hause vewiesen.
Wer meint, er hat zuviel Bier getrunken wegen optischer Hallunziationen … nein, die Flamingos und Einhörner waren die vielgeliebten Luftballone vom Souvenirstand, auch leuchtete so mancher LED Ballon durch die Nacht. Magnete für Kühlschrank und Co. waren ein weiterer Renner bei den Mitbringsel. Wer eher etwas verloren hat, der kann sich nun an das Fundbüro der Stadt München wenden. Insgesamt wurden 2.685 Fundstücke abgegeben, darunter Ausweise, Geldbörsen, Kleidungsstücke, Brillen, Taschen, Rucksäcke, Regenschirme und Fotoapparate. Das Ehepaar, welches beide Ringe verlor, kann sich über das Fundbüro wieder vereinen, denn die Ringe sind dort beide gelandet.
Strom, Wasser, Gas
rund 2,91 Kilowattstunden Strom wurden an 16 Tagen verbraucht. Das ist annähernd der gleiche Verbrauch wie beim Oktoberfest 2017 mit 18 Tagen. Die Tagesspitze wurde am Dienstag, 02.10.2018 um 18.45 mit 13.372 Kilowattstunden gemessen.Der Gasverbrauch liegt bei 191.000 Kubikmetern bereinigt auf 16 Tagen leicht unter den Werten von 2017. 5.714 Medienvertreter waren unterwegs .. darunter ca. 751 Dreh- und Fotogenehmigungen.
Gewalt und Zwischenfälle auf dem Oktoberfest
Erstmals war die Aicher Ambulanz Union für die Wiesn im Santätsbereich zuständig. Insgesamt versorgten sie 5.796 Patienten und erwiesen sich als professionelle Helfer in der Not. In einem Dreischicht-Betrieb versorgten Ärzte verschiedener Fachrichtungen (Handchirurgir, Internisten, Chirurgen, Allgemeinmedizinier, Unfallchirurgen, Psychiater, Kinderärzte) insgesmat 3.333 Patienten. 2.576 davon konnten nach der Behandlung ihren Wiesnbesuch fortsetzen. Eine Entlastung der Münchner Kliniken war dadurch gegeben. Fünf Krankenwägen standen im Behördenhof abrufbereit und brachten 533 Patienten zur Weiterversorgung in die Kliniken, 196 Patienten wurden in einen Notarztwagen verlegt und 28 Patienten benötigten zusätzliche Notarzt-Begleitung. Ein hohes Aufkommen war an dem Abend des 06. Oktobers.
Während die Wiesn allgemein friedlich verlief, fiel auf, dass die Gewaltbereitschaft gegenüber Helferpersonal und offiziellen Organen zugenommen hat. Sowohl Polizei als auch Sanitäter berichten von Zwischenfällen. So gab es sieben verletzte Sanitäter, bei zwei Kollegen war sogar eine Weiterbehandlung in der Klinik notwendig. Bei der Polizei gab es 20 Zwischenfälle und 15 Polizeibeamte wurden verletzt.
Straftaten gab es in den Bereichen Sexualdelikte (42) Betäubungsmittelgesetz (231), Taschendiebstahl (174) und Körperverletzungen (256). Insgesamt sind diese Zahlen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Ein Phänomen ist und bleibt, dass hingegen die Aggressivität gegenüber den Beamten zunimmt.
Doch nicht nur die Polizei vor Ort mit ihren italienischen Kollegen als Verstärkung, sondern auch das Umfeld der Festwiese wird polizeilich betreut. Die Polizeiinspektion 14 war mit bis zu 110 Beamten gleichzeitig unterwegs, um einen reibungslosen Ablauf um das Festgelände zu gewährleisten. Hier wurden 543 Polizeieinsätze gezählt, was vergleichbar zum Vorjahr ist. 11 Rickschafahrer wurden polizeilich erfasste. Sie konnten keine Genehmigung zur Personenbeförderung vorweisen.