POETICS OF BORDERS – Vorstellungen: SA 29. April, 20 Uhr | SO 30. April, 18 Uhr
Ort: schwere reiter München
Tickets: 17 € Normalpreis | 10 € ermäßigt
Die Bochumer Choreografin Esther Manon Siddiquie hat zuletzt mit ihrer performativen Fotoarbeit “archiveofmyselfasmyancestors” beim Theaterfestival Favoriten 2022 in Dortmund Aufsehen erregt. Gemeinsam mit einem internationalen Team, bestehend u.a. aus Tänzer*innen, Bildenden Künstler*innen, Übersetzer*innen und Musiker*innen, entstand im selben Jahr ihre neueste Kreation: POETICS OF BORDERS, welche nach einer erfolgreichen Premiere im kitev Oberhausen, nun das erste Mal in München zu sehen sein wird.
Die Arbeit wird mit integrierter Audiodeskription und DGS Dolmetscher*in, sowie Early Boarding und Access Tour vor Vorstellungsbeginn gezeigt. Dies gibt Menschen mit Behinderungen Zeit, sich mit dem Team, Bühnenbild, Requisiten und Kostümen vertraut zu machen.
Für POETICS OF BORDERS wurden aktuelle Ländergrenzen von den Performer*innen und dem künstlerischen Team intensiv analysiert:
- Wo befinden sie sich?
- Wer hat sie festgelegt, gebaut?
- Aus welchem Material sind sie gemacht?
Aus der Recherche entstehen Diagramme, Scores, Grafiken und Sound-Aufnahmen. Als ein Beispiel dient der Zaun PV-1, welcher Mexico von den USA trennt, aber auch Meeresgrenzen, Grenzkontrollen an Autobahnen, Flughafenkontrollen, Stadtgrenzen,Häusergrenzen u.v.m. Diese Daten erstellen den Grundrahmen für die choreografische Arbeit,sowie für die Installation und den Soundscore. POETICS OF BORDERS bedient sich an Theorien und Ansätzen der Grenzpoetik, ein Forschungsfeld, welches Strategien der Überschreitung von Grenzen oder Territorien analysiert politisch, historisch und symbolisch. Raum, Sound und Choreografie bilden Grenzen nach, künstlerische Formen werden von ihrer Materialität inspiriert.
Grenzen der jetzigen Zeit spürbar machen
Durch diesen experimentellen Ansatz soll der Impact von Grenzen in der jetzigen Zeit spürbar gemacht und festgehalten werden. Der Körper in Bewegung ist in diesem Kontext ein wichtiger Akteur, der in verschiedene Rollen schlüpft. Stetig ist er auf dem Weg, gemachte Grenzen zu überschreiten. Sei es als Grenzgänger, Trickster oder Magier.
Die Arbeit wird am 29. April um 20h und am 30. April um 18h im schwere reiter in München gezeigt.
Am 29.04. Beginnt das Early Boarding ab 18.00 Uhr, gefolgt von einer Access Tour um 19.00 Uhr, die Performance beginnt um 20.00 Uhr. Am 30.04. beginnt das Early Boarding um 16.00 Uhr, die Access Tour ab 17.00 Uhr und die Performance beginnt ab 18.00 Uhr. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Karten können über die Website des schwere reiter erworben werden.
Choreografie: Esther Manon Siddiquie, kreiert und performed mit Henrikke Sande Boger, Florencia Martina, Akshatha Ramesh, Esther Manon Siddiquie,
Creative Production: Lead Productions Uta Engel, Artistic Stage Concept: Emre Abut, Sound Score: Virginia de las Pozas, Artistic Advice: Johanna-Yasirra Kluhs, Critical Friend: Rabea Porsch, Video Dokumentation: Lennart Miketta, Beratung Audiodeskription: Silja Korn,
Styling: Fatma Saltwater
Die Produktion wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Mitwirkende
Biografie Akshatha Ramesh (Indien),
freischaffende zeitgenössische Künstlerin in Hamburg, schloss 2021ihr Studium an der CDSH als EurAsia-Tänzerin ab. Sie ist auch eine professionelle Bharatanatyam-Tänzerin. Im Jahr 2019 erhielt sie ein Diplom in Darstellender Kunst vom Attakkalari Centre for Movement Arts. Jetzt ist sie Teil von EurAsia International Dance Network und The Current Dance Collective. Kürzlich trat sie in „Pop-Up Folklorique“, choreografiert von Véronique Langlott, und „Stage legends“ von Stuekliesel beim MS Artville Festival auf.
Biographie Emre Abut
schafft (bewegte) Bilder, Soundcollagen und performative Interventionen, mit denen er untersucht wie zeitgenössische Subjektivitäten entstehen und Handlungsfähigkeit geformt wird. Eine kontroverse Verhandlung von Identität und Identitäten zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeiten. Dies geschieht in unterschiedlichen Formen, Stilen und Gesten. Eine jüngste Manifestation ist die Mitgründung des Vereins „working title“ – Raum für neue Erzählungen, mit dem er eine konkrete kulturpolitische und kuratorische Praxis im Bereich der macht- und diskriminierungskritischen Kunst entwickelt. Emre lebt und arbeitet in Berlin und im Ruhrgebiet.
Biographie Esther M. Siddiquie
ist eine in Bochumer Künstlerin, die aus einer choreografischen Praxis heraus arbeitet. Im Rahmen ihrer Forschung erkundet sie das Potenzial körperlicher Begegnungen mit Archivalien als Mittel der Wissensproduktion und entwickelt eine dekoloniale Praxis der Inventarisierung. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sind critical border studies. Sie ist PACT-Zollverein Residentin im Rahmen des Take Heart Förderprogramm. 2022 war Sie Stipendiatin der Tanzrecherche NRW. Sie ist Absolventin der London Contemporary Dance School und NYU Tisch School of the Arts. Siddiquie arbeitet kuratorisch an der School of Dance der University of the Arts Philadelphia. Ihre Arbeiten wurden u.a. im atelier automatique, Kunstmuseum Bochum, Tanzhaus NRW, Dance Umbrella Festival, New Lab, The Place und Sadler’s Wells gezeigt. Sie ist Doktorandin an der Goldsmith University in Advanced Practices.
Biographie Fatma Saltwater
ist Künstlerin und freiberuflich im Bereich Styling, Creative Direction, Content Creation & als Model tätig. Sie schöpft aus einem breiten Spektrum Erfahrung in den Bereichen Redaktion, E-Commerce und Werbung. Ihr vielfältiger Hintergrund gibt ihr das Privileg flexibel zu sein im Bezug auf die Projekte, an denen sie arbeitet, und die Empathie, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen.
Biographie Florencia Martina
geboren in Chile. Studierte an The Place, London. Wohnt in Berlin. Arbeitet regelmäßig mit dem niederländischen Performance-Kollektiv United Cowboys zusammen. In den letzten Jahren ist sie mit Bodytalk, Sandra Man & Moritz Majce, Bibiana Jimenez und Clement Layes, Jose Vidal&Cia, Protein Dance und Anders Duckworth aufgetreten. Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Tänzerin hat Florencia eine visuelle Praxis. Henrikke Sande Boger ist eine Künstlerin, die sich durch Performance, Choreografie und das visuelle Medium Film ausdrückt. Sie ist eine MFA-Absolventin der NYU Tisch School of the Arts. Ihre jüngsten Arbeiten als Filmemacherin wurden auf Filmfestivals in Europa, Asien und den USA präsentiert. Im Jahr 2020 erhielt sie ein Stipendium des norwegischen Kunstrats. Sie ist Gastdozentin an der UiS und bietet BA-Studenten ein neues Fach im Bereich Tanzfilm der höheren Kunstausbildung an.
Biographie Johanna-Yasirra Kluhs
arbeitet als freie Programm- und Produktionsdramaturgin und entwickelt kollaborative Strategien einer dramaturgischen Praxis. Sie war Teil verschiedener Jurys für Bildende und Darstellende Künstler*innen und arbeitet aktuell schwerpunkt- mäßig als künstlerische Beraterin und Dramaturgin mit verschiedenen Künstler*innenkollektiven, Regisseur*innen und Choreograf*innen. Von 2016 bis 2021 co-leitete Kluhs gemeinsam mit dem Kurator Fabian Saavedra-Lara das regionale Kulturprogramm »Interkultur Ruhr«. Sie ist
Mitgründerin der Ost-West-AG.
Biographie Rabea Porsch
studiert derzeit Szenische Künste am Kulturcampus der Universität Hildesheim. Für verschiedene freie Kunst- und Theaterprojekte arbeitet sie als Assistenz, unter anderem in den Bereichen Dramaturgie und Regie, Probenleitung und critical friend.
Biographie Uta Engel
ist Bühnentänzerin und Diplomkauffrau. Neben einer choreografischen Residenz auf K3 (Surviving Dance) hat sie u.a. im LICHTHOF Theater, im Theater für Niedersachsen, im Pavillon Theater Hannover, im Schwere Reiter in München, auf Kampnagel Hamburg, im Haus der Festspiele und in den Uferstudios Berlin ihre choreografischen Arbeiten gezeigt. Sie ist dreifache Preisträgerin des Tanztreffens der Jugend der Berliner Festspiele (2015, 2017, 2020) und hat im Patmos Verlag der Schwabenverlagsgruppe 2 Bücher veröffentlicht. Uta Engel betreut als Creative Producerin zahlreiche Künstler*innen national und international, u.a. Adam Linder, Jefta van Dinther, Panzetti/Ticconi, Nitsan Margaliot, Esther Siddiquie, Ursina Tossi und Bitter Sweet Home.
Biographie Virginia de las Pozas
ist eine Musik- und Multimediakünstlerin aus Brooklyn, NY. Sie erwarb 2019 einen Master of Music Technology an der NYU Steinhardt mit dem Schwerpunkt auf neuartigem Instrumentendesign und elektronischer Musikperformance. Als Axine M produziert de las Pozas Originalmusik in einer Vielzahl von Genres. Außerdem ist sie Mitbetreiberin des Tape-Labels Embalming Lately.
weitere Infos @: gnarl.online / axine.net / yletalgnimlab.me
schwere reiter
Dachauer Straße 114,
80797 München
eine Produktions- und Spielstätte in München, die von Tanztendenz München, Pathos München und scope – Spielraum für aktuelle Musik betrieben und vom Kulturreferat der Stadt München gefördert wird. Es ist Teil des Kreativquartiers.
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