Die Großen des Oktoberfestes in München sind die Wiesnwirte und die dazugehörigen Brauereien. Stil und Ehre zeigen sie am Eröffnungssamstag mit dem Einzug der Wiesnwirte auf die Theresienwiese. Die 14 Kutschen der großen Wiesnwirte, die Kutsche der kleinen Wiesnwirte, Prachtgespanne der sechs Brauereien, Festkapellen und Prominenz aus Bayern ziehen mit Trachtengruppen.
Angeführt wird der Zug seit 1935 vom Münchner Kindl, das aus den Reihen der Familien der großen Brauereien gewählt wird und ein Wahrzeichen Münchens ist.
Ursprünglich führte den Zug ein Junge auf seinem Pony an. Gleich danach folgt die Kutsche des Münchner Oberbürgermeisters, der im Schottenhamel das erste Fass anzapft und den weltberühmten „O zapft is“ erklingen lässt. Danach fließt das Bier aus den Kanälen und das Oktoberfest ist offiziell eröffnet.
Zuvor gibt es weder Bier noch Essen in den Bierzelten.
Woher stammt der Brauch der Einzug der Festwirte auf das Oktoberfest?
Im Jahre 1887 hatte Hans Steyrer, der „Bayerische Herkules“ die Idee, mit zwei Zweispänern, einer Ladung Bier, Blaskapelle und Personal von seiner Wirtschaft in der Tegernseer Landstraße in das Wiesnzelt auf der Theresienwiese prachtvoll und publikumswirksam einzuziehen. Er war bekannt dafür, alles für große Publikumswirkung zu unternehmen und entwickelte so immer wieder neue Aufregung. Da er seine spontane Aktion nicht anmeldete, bekam er eine Mahnung und die Aufforderung zur Umkehr noch vor Ankunft auf der Theresienwiese. Lustig ist heute, dass die Polizei den Zug mit einer Reiterstaffel noch vor dem Münchner Kindl anführt.
Trotz Abmahnung fand die damalige Aktion vom Steyrer Hans großen Gefallen bei den Wirtskollegen. So begannen sie daraufhin, von ihren Wirtschaften mit Pferd und Gespann auf die Theresienwiese zu ziehen. Erst im Jahre 1925 einigten sich die Brauereien Thomasbräu, Pschorr und Löwenbräu auf einen gemeinsamen, von Blasmusik begleiteten Einzug. Erst im Jahre 1931 machte sich das Augustiner Bräu unter Hans Schattenhofer die Mühe, den Einzug der Festwirte ordnungsgemäß anzumelden.
Das ist auch der Grund dafür, dass der Zug noch heute in der Herzog-Spital-Straße startet. Das ist hinter der Augustiner Bierhalle.
Drei Jahre nach der ersten Anmeldung wurde der Einzug in den Schützen- und Trachtenumzug am ersten Sonntag integriert. Deshalb sind auch heute noch die Kutschen und Prachtgespanne der Brauereien mit vertreten. In den Nachkriegsjahren belebte sich der Brauch zur Eröffnung am ersten Wiesnsamstag wieder. Einmal in der Geschichte im Jahre 1959 war er noch einmal gefährdet: Die Polizei war der Meinung, der Zug stört den Verkehr in der Stadt.
Heute werden die Straßen gesperrt, die Veranstalter, der Festring München stellen Zuschauertribünen auf und auf dem Wägen fahren neben den Festwirten auch Stammgäste aus den Zelten mit. Der ursprüngliche Brauch von Hans Steyrer, alle Bedienungen und Angestellte des Festzeltes mit auf dem Wagen zu nehmen, wird leider heute nicht mehr in vollem Umfang gelebt. Heute sieht man viele Stammgäste der Zelte auf den bunt geschmückten Gespannen.
Zuschauen kann man entlang des Weges. Wer sich einen besonderen Platz auf einer der drei Tribünen sichern möchte, kann diesen über München Ticket erwerben.
Wann begann der Brauch des „Ozapft is“ auf dem Oktoberfest?
Der Oberbürgermeister Thomas Wimmer zapfte 1950 erstmals als Stadtvertreter im Schottenhamel Festzelt das erste Fass Bier an und eröffnete so das Oktoberfest in München. Seit diesem Tage dürfen sich die Oberbürgermeister der Stadt München um eine fachgerechte erste Maß bemühen.
Oktoberfest München
Theresienwiese
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